Der Wertekompass der Generation Z nach 3 Jahren Zäsur

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junge Frau aus Generation Z im Waldmit hat Wertekompass

Die junge Generation Z besitzt einen Wertekompass, der Unternehmen helfen kann, mit unsicheren Zeiten produktiver umzugehen. Wie? Durch radikale Offenheit, die Fähigkeit (digitale) Informationen schnellstmöglich zu verarbeiten und eine ungezähmte Vorstellungskraft, was die Zukunft betrifft. Ein kurzes Briefing.

Viel Kreativität auf der Suche nach Stabilität

Die Jahre 2020, 2021 und 2022 stellen in vielerlei Hinsicht eine Zäsur dar. Was die meisten Menschen für unvorstellbar hielten, wurde plötzlich Wirklichkeit. Die Corona-Pandemie und die Zeitenwende Ukraine-Krieg haben viele Selbstverständlichkeiten unseres Daseins relativiert. Krisenerfahrene ältere Generationen machen sich Sorgen um den jungen Nachwuchs.
Nach 2 Jahren Freiheitsbeschränkungen kommen auf Social-Media-Kanälen und Plattformen wie TikTok nun noch verstörende Echtzeitbilder vom Krieg in Osteuropa dazu. Zweifelsfrei markieren die letzten Jahre auch für die nach und nach erblühende Generation Z einen tiefen Einschnitt. Doch was ältere Mitmenschen gerne vergessen: Die junge Generation besitzt einen eigenen Wertekompass, der sie in gewissen Grundzügen überaus widerstandsfähig gegen Krisen macht.

Zweifelsfrei hinterlässt die Unsicherheit gegenwärtiger Entwicklungen ihre Spuren im Denken und Handeln von Jung und Alt. Es ist jedoch zu vermuten, dass Generation Z mit Pandemie und Krieg bisher besser umzugehen vermochte, als man ihr zutraute. Und das, obwohl über die Jungen seit jeher geklagt wird, sie seien internetsüchtig und unverbindlich in ihren Entscheidungen. Tatsächlich könnte es jedoch gerade jenes „Anything Goes“-Lebensgefühl sowie ihre Fähigkeit zur schnellen Informationsaufnahme und -verarbeitung sein, die sie besonders resilient macht.
Es steht jedenfalls fest, dass Millennials (Generation Y) und Post-Millennials (Generation Z) es schaffen, die sich rasant verändernde Welt sich schneller zu eigen zu machen als Ältere. So zum Beispiel beeindrucken derzeit zahlreiche junge Menschen mit ihrer Hilfsbereitschaft gegenüber geflüchteten Ukrainern. Doch geht es hierbei vermutlich auch um die Verteidigung ihres Selbst- und Weltbilds.

Junge Mitarbeiter arbeiten am Computer in Startup Studio Generation Z mit Wertekompass

Die Konflikte der letzten Jahre und damit verbunden auch die sich abzeichnende Klimakrise bedrohen auf beispiellose Weise sämtliche Wertvorstellungen, die wir über Jahrzehnte in Europa aufbauen und pflegen. Wir sitzen also sprichwörtlich alle im selben Boot.
Doch sind es insbesondere junge Menschen, deren Gerechtigkeitssinn sie dazu antreibt, für ihre Ideale einzustehen oder die beispielsweise eine existenzielle Angst vor dem Klimawandel (NZZ-Podcast) entwickeln. Richtschnur für das Denken und Handeln vieler Vertreter der Generation Z sind überwiegend folgende Themen (in Abhängigkeit vom Geschlecht):

  • Freiheit und Selbstbestimmung
  • Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit
  • Gesundheit und Selbstfürsorge
  • „Hardballing“: Radikale Ehrlichkeit
  • Heimat“: Wie man sich mit ihr identifizieren kann
  • Selbstkenntnis und Selbstreflektion
  • Soziale Beziehungen: Familie und Freunde
  • Zukunftsvisionen: Was zu fördern und was zu verhindern ist

Diese Themen bilden den Wertekompass der Generation Z, der Halt und Stabilität in Krisenzeiten vermitteln soll. Was jungen Menschen jedoch oft fehlt, sind nachhaltige institutionelle Rahmen, in denen sie diesen nachhaltig zur Geltung bringen und ihre Umwelt noch aktiver als bisher gestalten können. Für die Wirtschaft ergeben sich hier Chancen, um von der Widerstandsfähigkeit der Generation Z zu profitieren.

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Im Unternehmen Win-win-Situationen erschaffen

Die Zukunft bleibt vorerst ungewiss. Unternehmen wissen, dass „Resilienz“ auch weiterhin das Schlagwort der Stunde sein muss. Gründe:

Doch Resilienz verlangt nach einer radikalen Offenheit gegenüber sämtlichen Optimierungsideen. Diese wiederum bedürfen einer ungezähmten Vorstellungskraft und der Fähigkeit, (digitale) Informationen schnellstmöglich zu verarbeiten. Beides kann exemplarisch die junge Generation Z leisten. Gerade in Sachen Pandemie und Ukraine-Krieg zeigt sie, dass sie in der Lage ist, tief in die Materie einzutauchen und Fake News sowie Hate Speech wirksam zu entlarven und abzuwehren. Unternehmen sollten daher deren Potenziale für sich entdecken.

Viele junge Menschen machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Kostenexplosionen und ein unsicherer Arbeitsmarkt trüben die Zukunftsaussichten vieler Berufseinsteiger. Gleichzeitig sehnen sich viele von ihnen nach einem Job, in dem sie etwas bewirken können und regelmäßig ehrliches Feedback erhalten. Fehlt ihnen beides, so sind dies typische Ursachen für die viel diskutierte „Great Resignation“, einem Rekordhoch an freiwilligen Kündigungen.
Ein schnelles und direktes Feedback erwarten die Post-Millennials dabei sowohl beim Bewerbungsprozess als auch im Berufsalltag. Gibt man ihnen darüber hinaus genügend Freiraum, ihre Fähigkeiten zu entfalten, und schenkt ihren Vorschlägen regelmäßig Gehör, können sich wunderbare Win-win-Situationen ergeben. Die Jungen können dann helfen, mit unsicheren Zeiten produktiver umzugehen.
Dazu könnten innerbetriebliche Tandems von Jung und Alt ebenso beitragen wie das Integrieren von mehr Ehrlichkeit und Transparenz in die Unternehmenskultur. Diese wiederum sollte zwar stets offen für Veränderungen sein, hat aber gleichzeitig die Aufgabe, den jungen Berufseinsteigern wichtige Grenzen für ihr eigenes Schaffen aufzuzeigen. Unterstützung hierzu erhalten Unternehmen über unsere Career Solutions (Rekrutierung, Qualifizierung und Bindung von Nachwuchskräften).

Wir machen aus Talenten Experten!

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