Ein Ende des Fachkräftemangels in Deutschland und für den Rest der Welt ist noch lange nicht in Sicht – im Gegenteil. Um so wichtiger ist es, gute Mitarbeiter im Unternehmen zu halten, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir gehen heute der Frage auf den Grund, warum gute Mitarbeiter kündigen und geben gleichzeitig hilfreiche Tipps, wie Sie als Vorgesetzte Ihre High-Performer im Unternehmen halten können
1. Überlastung
Für Geschäftsführer und Vorgesetzte klingt es verlockend, die High-Performer im Unternehmen zu Höchstleistungen anzutreiben. Schließlich tragen diese Mitarbeiter maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Deshalb gilt häufig die Devise: Je mehr man fordert, desto mehr bekommt man auch – ein Trugschluss. Das ständige Fordern nach mehr Leistung führt bei guten Mitarbeitern eher zu Verwirrung, da es sich so anfühlt als würde man für seine gute Leistung bestraft werden. Das kann langfristig zur Belastung für die entsprechenden Mitarbeiter werden.
Damit die dauerhafte Mehrarbeit und die Forderung nach mehr Leistung akzeptiert wird, sollte sich eine solche Veränderung auch für den Mitarbeiter lohnen. Finanzielle Anreize in Form von Gehaltserhöhungen oder Boni, eine Veränderung des Jobtitels oder Beförderungen können an dieser Stelle das Mittel zum Zweck sein, um eine Kündigung wegen Überlastung zu verhindern.
2. Gebrochene Versprechen
Versprechungen können die Motivation eines Mitarbeiters befeuern und ungeahnte Energien freisetzen. Werden die Versprechen aber selten bis nie eingehalten, dreht sich dieser Effekt ins Gegenteil und endet oft mit einer Kündigung.
Wenn Vorgesetzte ihren Verpflichtungen nachgehen und gemachte Versprechen einhalten, steigt deren Ansehen in den Augen der Mitarbeiter und damit schlussendlich auch Motivation den eigenen Verpflichtungen nachzugehen und sich an die eigenen Versprechungen zu halten. Verhalten Sie sich immer so wie Sie es selbst von ihren Mitarbeitern erwarten.

3. Mangel an Wertschätzung
Die Wirkung eines einfachen Lobs, besonders für die Leistungen eines guten Mitarbeiters, werden oft unterschätzt. Deren Leistungen werden viel zu oft als selbstverständlich verstanden. Das führt zu Frust.
Vorgesetzte sollten Ihre Mitarbeiter gut kennen, um jedem Mitarbeiter individuelle Wertschätzung für seine Leistungen entgegenbringen zu können. Für die einen ist es bspw. eine finanzielle Anerkennung für die anderen öffentliches Lob. Bringen Sie in Erfahrung was Ihre Mitarbeiter glücklich macht und nutzen Sie diese Erkenntnis, um ihnen Ihre Wertschätzung zu zeigen.
4. Mangelnde Fürsorge
Fast die Hälfte aller Kündigungen ist durch mangelnde Wertschätzung bzw. ein schlechtes Verhältnis zum Vorgesetzten begründet. Vorausschauende Unternehmen achten deshalb sehr darauf, dass sich Geschäftsführer, Teamleiter und alle anderen Mitarbeiter mit Personalverantwortung durch ein ausgewogenes Verhältnis aus Professionalität und sozialer Kompetenz auszeichnen.
Feiern Sie gemeinsam Erfolge mit Ihren Mitarbeitern, zeigen Sie Mitgefühl, wenn ein Mitarbeiter gerade eine schwierige Zeit durchmacht und fördern Sie die Arbeitsmoral, indem Sie stets offen und auf Augenhöhe mit ihnen kommunizieren. Vorgesetzte, die unfähig sind, sich angemessen um ihre Mitarbeiter zu kümmern, werden diese über kurz oder lang verlieren.

5. Fehlerhafte Personalbeschaffung
High-Performer arbeiten am liebsten mit gleichgesinnten Kollegen. Macht die Geschäftsführung bei der Personalauswahl Fehler und stellt die falschen Leute ein, kann sich das nicht nur negativ auf das Unternehmen auswirken, sondern auch demotivierend auf die restlichen Mitarbeiter.
Nehmen Sie sich also für die Personalauswahl lieber mehr Zeit als zu wenig und achten Sie darauf, dass die neuen Mitarbeiter nicht nur fachlich, sondern auch persönlich zur bestehenden Belegschaft bzw. zum Team passen.
6. Keine Förderung
Gute Mitarbeiter wollen Dinge verändern, den Arbeitsalltag mitgestalten und Prozesse optimieren. Viel zu häufig wird dieser Drang jedoch von Vorgesetzten unterdrückt, da sie einen Produktivitätsrückgang befürchten, wenn Mitarbeiter ihren Horizont erweitern, statt sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren. Schränken Sie den Handlungsspielraum Ihrer Mitarbeiter zu sehr ein, fühlen sich diese bevormundet und unglücklich, die Motivation sinkt und die Bereitschaft sich nach einem neuen Job umzusehen steigt.
Lassen Sie Ihren Mitarbeitern Freiheiten. Geben Sie ihnen Spielraum sich selbst zu entfalten und damit das Unternehmen voranzubringen. Angst vor sinkender Produktivität brauchen Sie keine zu haben. Ganz im Gegenteil: Studien haben gezeigt, dass sich die Produktivität bei Mitarbeitern mit mehr Freiheiten sogar erhöht.

Warum Gute Mitarbeiter kündigen: Fazit
Damit die High-Performer des Unternehmens auch möglichst lange im Unternehmen bleiben, ist es für Vorgesetzte wichtig, die Bedürfnisse von Mitarbeiter und Unternehmen bestmöglich in Einklang zu bringen. Gute Mitarbeiter sind belastbar, aber ihre Kompetenzen bieten ihnen auch zahlreiche Möglichkeiten, ihre Talente anderweitig einzusetzen. Tun Sie alles dafür, dass Ihre Mitarbeiter ihr Talent für Ihr Unternehmen einsetzen wollen.
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