Aus dem Arbeitsalltag der allermeisten Beschäftigten sind Suchmaschinen nicht mehr wegzudenken. Auch für Recruiter sind sie ein enorm hilfreiches Werkzeug – vor allem Google und seine Tools. Was jedoch kaum jemand weiß: Tatsächlich muss es nicht immer der Tech-Gigant sein, denn es gibt auch Suchdienst-Alternativen mit ähnlichen Funktionen, die noch weitere Vorteile mitbringen. So zum Beispiel vermeidet die Suchmaschine DuckDuckGo noch zusätzlich Datentracking, der Suchdienst Ecosia setzt sich für Aufforstung ein und die Meta-Suchmaschine metaGer wird zu 100 Prozent durch Ökostrom betrieben.
Gibt es langfristig Alternativen zu Google?
Google ist auch im Jahr 2022 übermächtig. Googles Monopol in der Suchmaschinen-Welt ist vor allem seinem effektiven Algorithmus zu verdanken. Als Larry Page und Sergey Brin ihre Suchmaschine im Jahre 1997 erstmals online stellten, war dies noch nicht absehbar. Mittlerweile gibt es natürlich die verschiedensten Suchmaschinentypen – von Volltext-, über Meta- bis hin zu föderierten Suchmaschinen. Googles Volltext-Suchdienst bzw. seine Effektivität in Sachen Web-Crawling und Web-Indexierung sind jedoch beispiellos. Web-Dokumente im dreistelligen Billionen-Bereich soll der Tech-Gigant mittlerweile kennen. Es ist somit nahezu unmöglich, einen ähnlich großen Index wie Google aufzubauen. Auch andere leistungsstarke Suchdienste wie Microsoft Bing oder Yahoo können Google in dieser Hinsicht kaum Konkurrenz machen. Aus diesem Grund ist Google auch die mit Abstand am meisten besuchte Domain der Welt und der scheinbar unbezwingbare Marktführer unter den Suchmaschinen. Doch könnte Google diesen Status langfristig verlieren, denn sein Marktanteil schwindet allmählich. Laut Statista sank der Gigant im Desktop-Suchmaschinenmarkt innerhalb von 6 Jahren von rund 88 Prozent (Januar 2016) auf rund 86 Prozent (Januar 2022). Zwar sind hier Schwankungen im Zusammenspiel mit veränderten Nutzungsraten von Bing und Yahoo bzw. Googles chinesischem Pendant Baidu oder dem russischen Suchindex Yandex nicht ungewöhnlich, doch kommt Konkurrenz von gänzlich unerwarteter Seite – von Suchmaschinen, die aus den Unzulänglichkeiten des Marktführers lernen.

Googles größtes Defizit ist seine Datensammelwut und die damit einhergehende Privatsphäre-Problematik. Das erfolgreiche Geschäftsmodell des Tech-Riesen scheint sich als eine Art Innovator‘s Dilemma zu entpuppen, denn sind es doch gerade die maßlose Sammlung und Analyse von Nutzerdaten, die Googles Suchdienst zwar so effektiv machen, aber nun zunehmend kleineren Nischen-Suchmaschinen Auftrieb geben. Prominent hierfür steht der US-amerikanische Suchdienst DuckDuckGo, der derzeit erfolgreichsten Alternative für datenschutzbewusste Internetnutzer. Statista untermauert dies, demnach DuckDuckGos Marktanteile von zunächst nur 0,16 Prozent (Januar 2016) innerhalb von 6 Jahren konstant auf 1,03 Prozent (Januar 2022) anstiegen. Doch auch weitere datenfreundliche Suchmaschinen sind auf dem Vormarsch: So zum Beispiel der französische Suchdienst Qwant, der niederländische Suchdienst Startpage, die vermeintlich sicherste Suchmaschine der Welt, und die deutsche Meta-Suchmaschine metaGer, die zu 100 Prozent über Ökostrom läuft. Eine andere umweltfreundliche Alternative ist der deutsche Suchdienst Ecosia. Der Haken bei allen diesen verhältnismäßig kleinen Anbietern ist: Ohne größeren Index bleiben die Nutzer eher bei Google. Es sei denn, die Nischendienste nutzen den Index von leistungsstarken Konkurrenten wie etwa Microsoft Bing. Wenn sie darüber hinaus noch Googles Funktionen kopieren und dessen Datensammelwut – die sich auf immer mehr Lebensbereiche ausbreitet – langfristig auf immer mehr Ablehnung stößt, dann könnte dies womöglich den Niedergang des Suchmaschinen-Riesen einläuten.
Nützliche HR-Tools auch jenseits von Google
Google befindet sich langfristig in einem Dilemma. Zweifelsfrei ist die Suchmaschine für die tägliche Arbeit zahlreicher Beschäftigten auf den ersten Blick bequemer und nutzerfreundlicher – da aufgrund des analysierten Nutzerverhaltens die Ergebnisse häufig treffgenauer sind. Auf lange Sicht können seine Funktionen jedoch kopiert und die Vermeidung von Datentracking und Klimafreundlichkeit zu einem stetig wachsenden Bedürfnis vieler Internetnutzer werden. Dies könnte die Ära alternativer Suchdienste wie DuckDuckGo, Ecosia, metaGer oder Startpage einläuten. Tatsächlich verfügen diese Nischendienste schon heute über eine ganze Reihe von Funktionalitäten und Suchoperatoren aus der Google-Suche, die Recruiter für sich nutzen können. So können beispielsweise Suchdienste wie DuckDuckGo, Ecosia, Startpage, metaGer oder Qwant mittlerweile mit zahlreichen (Booleschen) Operatoren arbeiten. Ebenso besitzen allesamt – ebenso wie Google – eine News-Rubrik und einige von ihnen verfügen sogar über einen Einheits- und Taschenrechner sowie über eine Mapping- und Übersetzer-Funktion. Diese und andere Tools können den Personaler bei der HR-Arbeit und insbesondere beim Active Sourcing wirksam unterstützen. Nichtsdestoweniger sind einige wenige Funktionen weiterhin nur Google vorbehalten – darunter unter anderem die Operatoren „cache:“ und „related:“. Mehr dazu in unseren Beiträgen Google Suche und Google for Jobs.

Schon heute ist absehbar, dass die öffentliche Kritik an Google von Internetnutzern, Politikern, Unternehmern und Wettbewerbshütern nicht nachlassen wird. Über kurz oder lang werden Suchmaschinen womöglich nicht umhinkommen, sowohl effektiven Datenschutz als auch Klimaschutz zu betreiben – ohne Einbußen bei der Leistungsfähigkeit der Indexierung von Websites. Doch damit sich dies für die Betreiber rechnet, müssen wir, die Suchmaschinen-Nutzer, endlich umdenken. Ferner darf nicht außer Acht gelassen werden, welche Unmengen an Strom grundsätzlich alle Suchmaschinen verbrauchen. Die ideale Suchmaschine von morgen sollte folglich beides können: Kein Datentracking betreiben und nur noch Ökostrom beziehen. Doch damit Nischen-Anbieter eine ernste Konkurrenz zu Google werden können, werden diese wohl kaum an einer Kooperation mit anderen Tech-Riesen wie Apple oder Microsoft vorbeikommen.
Wir machen aus Talenten Experten!
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