Studium abbrechen oder durchziehen? Was für Dich am besten ist.

Studentin lernt angestrengt in der Bibliothek

Das Studentenleben ist nicht immer so locker und cool, wie es in vielen amerikanischen Filmen den Anschein hat. Dass es manchmal einfach nicht läuft und Motivation vergeblich gesucht wird, ist ganz normal. Aber ab wann sollte man sich Gedanken zu einem Neustart machen? Wir verraten Dir, welche Anzeichen auf einen Studienabbruch hinweisen und wann es ratsam ist, das Studium lieber noch vollends abzuschließen.

Soll ich wirklich abbrechen?

Es ist klar, dass Studierende nicht jeden Morgen aufwachen und sich denken

Yeah, heute habe ich richtig Bock auf die Vorlesung.

(k)ein/e Student/in

Während eines Studiums durchläuft man immer wieder schwierige Phasen, in denen es weniger gut läuft. Doch das ist ganz normal. So geht es fast allen! Ein bisschen Durchhaltevermögen gehört zu jedem Studium dazu! Problematisch wird es allerdings, wenn das zum Dauerzustand wird.

Viele Studierende fangen an zu studieren, ohne richtig zu wissen, was eigentlich auf sie zukommt. So kann es durchaus passieren, dass man während des Studiums bemerkt, dass die Inhalte einen überhaupt nicht interessieren. Natürlich gibt es auch immer Module, die mal weniger spannend sind als andere, doch wenn einem das Studieren an sich gar keinen Spaß macht und mehr Leid als Freude bringt, sollte man in Erwägung ziehen, es vielleicht besser abzubrechen. Unzufriedenheit schlägt auf Dauer nicht nur auf das Gemüt und kann depressive Stimmungen auslösen, es beeinflusst auch Deinen Körper. Das zeigt sich dann in Auswirkungen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, einem schnelleren Ausbruch von Infektionen und im schlimmsten Fall sogar Burnout.

Studentin sitzt nachdenklich in der Bibliothek über ihren Büchern.

Oftmals kannst Du es auch daran erkennen, dass Du Vorlesungen sehr wenig bis gar nicht mehr besuchst. Dann läuft etwas nicht so, wie es sollte. Und dann geht der Teufelskreis meist auch schon los: Du kommst mit dem Lernstoff nicht mehr hinterher, fällst durch eine Prüfung, musst diese wiederholen und so staut sich alles auf. Am allermeisten wächst dadurch jedoch der Druck und der Stress bei Dir selbst. Es ist keine Schande, ein Studium aufgrund von Leistungsproblemen abzubrechen. Der Sinn eines Studiums ist nicht, dass Dein ganzes Privatleben für Vor- und Nacharbeiten draufgeht. Dein Studium sollte eine ausgewogene Study-Life-Balance haben, so dass Du nebenher noch genügend Zeit für Dich und Deine Freizeitaktivitäten hast.

Deine Möglichkeiten nach einem Abbruch

1. Standortwechsel

Nicht immer liegt es am Studiengang, wenn man unzufrieden mit seinem Studium ist. Es spielen auch andere Faktoren eine Rolle, die dazu beitragen, ob Du glücklich bist oder eben nicht. Dazu gehört z.B. die Art der Vermittlung der Lehre durch Dozenten, das Verhältnis zu den Kommilitonen, ob man sich ein soziales Netzwerk aufbauen konnte und vor allem auch, ob man sich überhaupt wohlfühlt in der neuen Umgebung.  Gefällt Dir der Inhalt Deines Studiums an sich schon, aber Du bist mit den Rahmenbedingungen unzufrieden, solltest Du Dir überlegen Deinen Standort zu wechseln. In der Regel kann man dieselben oder ähnliche Studiengänge auch woanders studieren und ein Tapetenwechsel kann Wunder bewirken.

SPECTRUM Tipp: Wenn Du dasselbe oder etwas ähnliches studieren möchtest, kannst Du Dir oft Kurse aus dem vorangegangenen Studium anrechnen lassen. Diese musst Du im neuen Studium dann nicht mehr belegen. Versuche dies im Vorfeld schon abzuklären.

Zufriedene Studentin zeigt Daumen nach oben.

2. Studiengangswechsel

Gefällt Dir das Studentenleben und das Studieren an sich, aber die Thematik Deines Studiengangs passt Dir nicht, kannst Du einfach Deinen Studiengang wechseln. Bei der großen Auswahl an Studiengängen, kann die Wahl verständlicherweise jedoch schwerfallen. Gibt es Inhalte in Deinem aktuellen Studiengang, die Dir gut gefallen, dann orientiere Dich daran und suche nach Studiengängen mit entsprechenden Schwerpunkten.

SPECTRUM Tipp:Wenn Du überhaupt nicht weißt, was Du studieren sollst, kannst Du einen Orientierungstest machen. Zum Beispiel bietet die Bundesagentur für Arbeit einen solchen Test an. Das hilft Dir eventuell, einige Bereiche auszuschließen und andere in die engere Auswahl zu nehmen.

3. Ausbildung

Du hast festgestellt, dass das Ganze gar nichts für Dich ist? Du willst nicht in Vorlesungen sitzen und Dich von Informationen berieseln lassen, sondern lieber aktiv sein und Dein eigenes Geld verdienen?  Nicht jeder ist dafür gemacht zu studieren. Wenn Dir das Konzept des Studierens nicht gefällt und Du nur noch darunter leidest, dann wäre wahrscheinlich eine Ausbildung der richtige Weg für Dich.

SPECTRUM Insight:Neben dem klassischen Weg der Ausbildung gibt es mittlerweile auch noch andere Varianten nach einem Studienabbruch in das Arbeitsleben einzusteigen. So bieten wir Dir mit unserem außergewöhnlichen Rookieprogramm eine tolle Möglichkeit für den Berufseinstieg. Zielgerichtete Schulungen und laufende Betreuung sind nur zwei der vielen Vorteile. Wirf Doch mal einen Blick auf unsere Bewerberseite.

4. Gap Year oder Übergangsjob

Hast Du im Augenblick weder Lust auf ein Studium noch auf eine Ausbildung, kannst Du Dir auch ein Jahr Auszeit nehmen und versuchen in diesem „Gap Year“ herauszufinden, wie es für Dich weitergehen soll. Viele nutzen die Zeit nach dem Abi oder einem Studienabbruch, um ins Ausland zu gehen und dort zu arbeiten und/oder zu reisen. Mehr dazu in unserem Beitrag Gap Year – Ein Jahr Auszeit nach Abi oder Studium. Genauso kannst Du auch ein Praktikum machen, um besser einschätzen zu können, was Du später einmal arbeiten möchtest. Oder Du machst einen Ferienjob, um hauptsächlich erst einmal Geld zu verdienen.

Absoventenmütze auf einem Stapel Bücher vor einem Globus.

Oder doch lieber durchziehen?

Bisher haben wir einige Gründe genannt, die dafür sprechen, dass Du Dein Studium besser abbrechen solltest. Aber wann ist es denn nun ratsam weiter zu studieren? Wenn Dich nur ein paar Kleinigkeiten an Deinem Studium stören, solltest Du Dich davon nicht beirren lassen, sondern auf das positive fokussieren, was Dir an Deinem Studium gefällt und Dein Ding durchziehen. Stehst Du sowieso kurz vor der Bachelorarbeit oder Masterarbeit, stellt sich die Frage, was das geringere Übel ist: kurz vor Ende alles hinwerfen oder einfach noch ein Semester durchziehen? Hast Du den letzten Sprint geschafft, kannst Du danach immer noch ein Zweitstudium anhängen oder Dich im Master spezialisieren. Welche Optionen Du nach einem Bachelorstudium hast, zeigen wir Dir in unserem Beitrag Bachelor in der Tasche! 5 Möglichkeiten für danach.

Willst oder musst Du Dein Studium dagegen aus finanziellen Gründen abbrechen, gibt es mehrere Möglichkeiten. So kannst Du zum Beispiel BAföG beantragen, Dir einen Job neben dem Studium suchen oder eine günstigere Bleibe suchen – auch wenn das heutzutage schwierig ist. Mit ein bisschen Glück lässt sich dadurch jedoch viel Geld sparen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Läuft es einmal nicht so gut, ist das noch lange kein Grund deswegen gleich den Kopf hängen zu lassen! Es kommen auch wieder bessere Zeiten! Bleibt dieser Zustand allerdings langfristig so und macht Dich dauerhaft unglücklich, dann überlege Dir genau, ob Du Dein Studium nicht lieber abbrechen möchtest und welcher Weg für Dich der Beste ist.

Wir wünschen Dir viel Erfolg, egal für was Du Dich entscheidest!

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Mach’s nicht gewöhnlich. Mach’s anders.
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