Ob wir es wollen oder nicht, unsere Welt verändert sich zurzeit rasch und wir müssen uns an die neuen „Spielregeln“ kontinuierlich anpassen. Dabei wird es immer absehbarer, dass eine baldige Rückkehr in die alten Lebensverhältnisse unwahrscheinlich ist. Unser soziales Leben muss somit auch weiterhin schwerpunktmäßig im digitalen Raum stattfinden. Das wird sich so schnell nicht ändern. Worüber kommuniziert wird, beeinflussen weiterhin die Corona-Themen Gemeinschaft, Hygiene, Kontaktlosigkeit und Mitgefühl, so HubSpot und Talkwalker. Unternehmen stehen nun vor der Aufgabe, sich mit ihren Zielgruppen verstärkt auseinanderzusetzen. Ferner gilt es, die älteren Alterskohorten neu für sich zu erschließen. Wie auch immer der Social-Media-Auftritt letztendlich gestaltet wird, viele Wege führen ans Ziel. Was man hierfür braucht, ist vor allem Mut zum Experimentieren.
Die 4 Cs des Corona-Contents und ihre Reichweite
Auch nach etwa einem Jahr des ersten Corona-Falls in Deutschland hat das Virus unseren Alltag noch immer fest im Griff. Den Menschen bleibt nichts Anderes übrig, als sich den neuen Lebensbedingungen anzupassen – sei es beispielsweise in ihren Einstellungen, ihrer Internetnutzung, ihrem Konsumverhalten oder auch ihrem Wertesystem. Neue Bedürfnisse und Erwartungshaltungen entstehen und werden voraussichtlich auch noch lange in der Post-Corona-Ära Gewicht haben. In diesen Zeiten der Ungewissheit sehnen sich die Menschen im besonderen Maße nach brauchbaren und verlässlichen Informationen, nach sozialer Begegnung sowie auch nach Unterhaltung und Zerstreuung. So lässt sich auch der aktuelle Hype um die Social-Network-App „Clubhouse“ – eine Art auf Einladungen basierendes Konferenzpanel im digitalen Rahmen oder auch „Podcast 2.0“ – erklären. Damit der deutschen Wirtschaft 2021 ein Comeback gelingt, sollten sich Unternehmen dieser Entwicklung anpassen, indem sie aussagekräftige Medienformate mit alltagsnahen Lösungen präsentieren. Dabei sollten sie mit Authentizität sowie Expertenwissen glänzen und den allgemeinen Tendenzen zur Desinformation effektiv entgegenwirken. Es gibt jedoch mittlerweile eine ganze Reihe von neuen Trends, die hierbei zu berücksichtigen sind.

Viele Trends, die sich bereits im Laufe des Jahres 2020 abgezeichnet hatten, werden sich auch im Jahr 2021 behaupten. Das bedeutet: Zum Einen werden auch weiterhin immer mehr Menschen aus den älteren Alterskohorten das Internet für sich entdecken und zum Anderen werden sich immer mehr Leute nach Dienstleistungen, Produkten und Unternehmen umsehen, die ihrem neuen Lebensstil entsprechen. Des Weiteren sei zu erwarten, dass die digitale Kommunikation auch 2021 von den sogenannten „4 Cs des Corona-Contents“ geprägt werde, so die aktuelle Social-Media-Trendstudie für 2021 (PDF) derAnalyse- und Marketing-Unternehmen HubSpot und Talkwalker. Unter den 4 Cs versteht man:
- Community (Gemeinschaft),
- Compassion (Mitgefühl),
- Contactless (kontaktlos) und
- Cleanliness (Hygiene).
Auch im Jahr 2021 sollen diese 4 Kriterien also unsere gesamte Online-Kommunikation beeinflussen. Für Firmen werde es demnach zur „neuen Normalität“ gehören, Marketing-Strategien anzupassen und Social-Media-Content zu produzieren, der auf diese Themen abstellt. Auch müssen sie neue Kommunikationstechnologien – wie beispielsweise das Kollaborationstool „ivicos Campus“ für hybride Büros – ausprobieren. Damit Firmen mit den drastischen Veränderungen unserer Zeit mithalten können, müssen sie sich jedoch zunächst erneut mit den Bedürfnissen ihrer Zielgruppen intensiv auseinandersetzen. Ferner müssen sie sich darüber im Klaren sein, wie ihre Zielgruppen Content produzieren und wie sie ihren Beitrag dazu leisten können.

Social Media Trends 2021: Über die Rolle von Remixing und User Generated Content
Für Unternehmen war es wohl nie so wichtig wie aktuell, zielgruppengerechten Content zu produzieren. Doch im Jahr 2021 ist dies keine leichte Aufgabe, denn die Corona-Pandemie hat die „Spielregeln“ hierfür stark verändert. Deutlich lässt sich dies am Trend zum „Remixing“ beobachten. Denn wenn von allen Seiten der „Stay-at-home“-Slogan rezitiert wird, dann bleibt den Menschen nichts Anderes übrig, als zu Hause zu bleiben und alten Content neu aufzubereiten. Hier gesellt sich der Trend zur „Meme-Kommunikation“ und des „Snack-Contents“ hinzu. Schließlich erfreuen sich in Corona-Zeiten Memes großer Popularität: Während HubSpot und Talkwalker im August 2019 von etwa 19,8 Millionen Meme-Erwähnungen schreiben, gehen sie im Juli 2020 bereits von 24,9 Millionen aus. Unternehmen müssen also schleunigst herausfinden, mit welchen sinnvollen Beiträgen sie ihre Zielgruppe – mit ihren Ängsten und Wünschen – in der gegenwärtigen Situation erreichen können. Dies kann bereits über klassisches Marketing mit einer Prise Edutainment und Seriosität – beispielsweise mittels Audio-Streams und Podcasts – funktionieren. Doch man könnte sich auch an Snack-Content-Formate wagen. Das Ziel ist es hier, dass die Zielgruppen den eigenen Content produktiv weiterverarbeiten (Remixing).

Liefern Unternehmen richtig gute Content-Vorlagen (Bilder, Text-Ideen oder Video-Clips), so werden die Nutzer diese idealerweise kreativ umgestalten und daraus ihren eigenen Content – also „User Generated Content“ – basteln, der Bezug auf das Unternehmen und dessen Dienstleistungen oder Produkte nimmt und potenziell Viralität erlangt, ohne nachhaltig zu schaden. Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok nehmen hier für gewöhnlich eine Vorreiterrolle ein. Um die Zielgruppen zu einzigartigen Reproduktionen zu motivieren, sollten Firmen jedoch darauf achten, dass ihre Botschaften und Inhalte möglichst aufschlussreich, einfach, interaktiv, kurz und vor allem nah an den Problemen der Menschen sind und sich sinnvoll in deren Alltag integrieren lassen. Diese neue Art des Storytellings könnte ferner auch bei der Personalsuche Einsatz finden. So zum Beispiel kann Fachkräfte-Recruiting auch über TikTok funktionieren. Letztendlich müssen wir uns darauf einstellen, dass das Jahr 2021 ein Jahr der Experimentfreudigkeit sein wird. Folglich sollten Unternehmen einzigartige Omnichannel-Social-Media-Strategien entwickeln. Möglichkeiten gibt es viele. Suchen Sie mit Ihren Zielgruppen den Dialog, bieten Sie Live-Inhalte oder vielleicht sogar nostalgischen Content an oder wagen Sie sich in den Social-Gaming-Bereich! Dabei sollten Sie jedoch stets die dominanten Corona-Themen Gemeinschaft, Hygiene, Mitgefühl und Kontaktlosigkeit nicht außer Acht lassen.
Wir machen aus Talenten Experten.
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