Der Begriff Agilität stammt ursprünglich aus dem Bereich der Softwareentwicklung. Agilität bedeutet allerdings nichts anderes als die Fähigkeit von Personen oder Organisationen, kurzfristig und effizient auf Veränderungen reagieren zu können. Flexibilität wird in den Mittelpunkt gerückt, anstatt auf komplexe Dokumentationsverfahren zu setzen. Bei agilen Projekten werden iterativ-inkrementelle Prozesse, das heißt sich wiederholende Einzelschritte, mit kurzen Rückmeldungsschleifen genutzt.
Was zeichnet agile Projekte aus?
- Kurze und überschaubare Planungs- und Umsetzungszyklen
- Entstehung benutzbarer Testobjekte beim Prototyping, welche immer weiter verfeinert werden
- Kontinuierliches Überprüfen und Verbessern des Objekts
Das Grundprinzip besteht darin, ein Objekt nicht vollständig vorab zu planen, sondern zügig in eine Testumgebung zu bringen, um es dann in regelmäßigen Prozesszyklen kontinuierlich zu verbessern und weiterzuentwickeln. Die bekannteste Methode ist die sogenannte „Scrum-Methode“.
Agilität am Beispiel der Methode „Scrum“
„Scrum“ besteht im Grunde nur aus wenigen Regeln. Ein Großteil der Anforderungen und Lösungsideen sind zu Beginn des Projekts unklar. Grund hierfür ist, dass sich diese während des Projekts effizienter entwickeln lassen – und zwar anhand von Zwischenergebnissen. Bei der Formulierung von Anforderungen ist dabei stets die Sicht der späteren Anwender einzubeziehen.
Ziel von „Scrum“ ist es, eine Entwicklung möglichst schnell und kostenschonend zum Einsatz zu bringen. Ein „Scrum“-Team sollte aus mindestens drei, aber höchstens neun Mitgliedern bestehen. Zusätzlich existiert häufig ein sogenannter „Scrum Master“, welcher Störungen und Hindernisse beseitigt, selbst aber nicht zum Team gehört.Scrum zerlegt quasi das gesamte Projekt in einzelne Etappen, die sogenannten Sprints. Diese Sprints haben immer die gleiche Dauer. Umfasst eine Etappe beispielsweise 7 Tage, ist diese Zeitspanne unbedingt einzuhalten. Ein Sprint darf niemals ausgedehnt werden. Ändern sich während eines Sprints die definierten Anforderungen, muss dieser abgebrochen werden.
Ziel eines jeden Sprints ist es, ein voll funktionierendes Zwischenprodukt zur Verfügung zu stellen. Nach dessen Überprüfung durch den Projektauftraggeber und dem Erhalt möglicher Änderungswünsche, wird am Projekt weitergearbeitet. Wurden alle Sprints durchlaufen und ist das Produkt fertig, ist das Projekt abgeschlossen.
Die zentralen Kriterien der Agilität sind Geschwindigkeit, Anpassungsfähigkeit und Kundenzentriertheit.
Und was zeichnet agile Unternehmen aus?
- Flache Hierarchien
- Agile Prozesse und Arbeitsmethoden
- Extreme Kundenorientierung
- Hohes Maß an Selbstverantwortung der Teams und Mitarbeiter
- Moderne interne Kommunikation und Wissensaustausch
Alles in allem lässt sich die Motivation im Projektteam durch agile Methoden deutlich steigern. Zudem wird der Verwaltungsaufwand von Projekten reduziert. Auch deshalb setzen Unternehmen immer häufiger auf agiles Projektmanagement. Versuchen Sie es!
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