„Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man all das,
Albert Einstein
was man in der Schule gelernt hat, vergisst.“
Selbst 65 Jahre nach Einsteins Tod ist es noch nicht in allen Unternehmen angekommen: Erfahrung, Wissen und Erfolg sind nicht abhängig von einem formalen Stück Papier, das eine passgenaue fachliche Ausbildung bescheinigt. Wer bei der Mitarbeiterauswahl zu viel Wert auf bestimmte Abschlüsse legt, verpasst die Chance auf Millionen qualifizierte Talente und zahlt obendrein horrende Summen für unbesetzte Stellen. Einfach jemanden einen Job machen lassen, den er oder sie nicht gelernt hat? Wir zeigen, warum Sie genau das zulassen sollten!
Definition
„Als Quereinsteiger […] wird eine Person bezeichnet, die aus einer fremden […] Branche in ein neues Betätigungsfeld wechselt, ohne die für diesen Beruf […] sonst allgemein übliche „klassische“ Berufsausbildung/Studium absolviert zu haben.“
Wikipedia
Verschmähtes Potenzial
Laut einer Studie des IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) wechseln jährlich über 3%, d.h. mehr als 1 Mio. Berufstätige ihr Tätigkeitsfeld. Hinzu kommen Berufseinsteiger, die in einem Bereich starten, der nichts mit ihrem Studium zu tun hat. Angesichts des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels müsste es also selbstverständlich sein, den Fokus auf die Fachlichkeit aufzugeben. Viel wichtiger sind die Persönlichkeit und sozialen Fähigkeiten (Soft Skills) der Bewerber. Fachwissen ist schnell erlernt. Doch immer noch lassen sich Personalverantwortliche vom Vorurteil „Quereinsteiger seien nicht qualifiziert und kompetent genug“ leiten. Weit gefehlt!
Vor allem in Bereichen, in welchen laufend neue Berufsbilder entstehen, bleibt gar keine andere Möglichkeit, als Quereinsteiger einzustellen. Die Entwicklung schreitet so schnell voran, dass unsere Bildungseinrichtungen mit der Gestaltung von Ausbildungen und Studiengängen nicht hinterherkommen. Dementsprechend kann es für einige Jobs, bspw. für den IT-Bereich, keine speziell ausgebildeten Fachkräfte geben. Die Suche danach ist also zwecklos …
SPECTRUM Tipp: Gestalten Sie Ihre Stellenanzeigen nicht zu engmaschig und seien Sie offen gegenüber Bewerbungen, die auf den ersten Blick nicht zu 100% passen. Sie werden überrascht sein, welche ungeahnten Talente Sie durch den Zusatz „Quereinstieg möglich“ entdecken.
„Jeder hat Talent. Man muss es nur finden und fördern.“
Thomas Gebhardt, Vorstand SPECTRUM AG
Fachfremde für den Unternehmenserfolg
Einer Biologie- oder Soziologie-Absolventin das Programmieren beibringen? Einen KFZ-Mechatroniker zum IT-Consultant ausbilden? Klingt zunächst abwegig – ist es jedoch nicht. Wir haben ihnen zugetraut, dass sie es schaffen. Und sie haben es mithilfe unseres Nachwuchs– und Expertenprogramms geschafft. Heute sind sie erfolgreiche Mitarbeiter bei unseren Kunden.
Quereinsteiger sind oft Menschen mit unkonventionellen Denkwegen. Sie bringen branchenfremdes Wissen ins Unternehmen ein, betrachten Zusammenhänge anders als ihre Fachkollegen und gehen an Dinge anders heran. Durch neue Blickwinkel lassen sich Missstände im Unternehmen aufdecken und neue Denkansätze entwickeln. Sie zeichnen sich durch eine hohe Leistungs- und Lernbereitschaft sowie Loyalität aus. Sie möchten sich eigeninitiativ einbringen und sind motiviert zu beweisen, dass sie etwas auf dem Kasten haben.
Am Ende kommt es auf eine gute Mischung aus Fachspezialisten und Quereinsteigern an. Vielfalt regt zur Diskussion an, bringt neue Ideen und kreative Lösungen hervor und steigert so Umsatz, Gewinn und Innovationsfähigkeit eines Unternehmens.
SPECTRUM Tipp: All das bedeutet aber natürlich nicht, dass Sie wahllos Quereinsteiger einstellen sollten. Überlegen Sie sich, in welchen Positionen Ihnen fachfremde Personen einen wirklichen Mehrwert liefern können.
Rahmenbedingungen schaffen
Sind die Verantwortlichen im Unternehmen dazu bereit, vermehrt Quereinsteiger zu beschäftigen, reicht es nicht aus, lediglich Ihre Recruiter zu briefen. Die Integration (Onboarding) von Fachfremden verlangt eine Anpassung der gesamten Unternehmenskultur. Das ganze Unternehmen muss hinter der neuen Herangehensweise stehen. Dazu gehören unter anderem ein respektvoller Umgang miteinander, die Toleranz unterschiedlicher Meinungen sowie die Akzeptanz und Wertschätzung neuer Ideen.
Hinzu kommt der Bedarf an Qualifizierungsstrukturen. Quereinsteiger müssen von Beginn an geschult werden – sowohl im Training-on-the-Job als auch durch Weiterbildungsseminare, um fachliche Wissenslücken zu schließen. Wer übernimmt das? Besteht die Möglichkeit einer internen Qualifizierung oder bedarf es externer Unterstützung? Fragen wie diese gilt es im Vorhinein zu klären.
Wer jetzt denkt „Das dauert alles viel zu lange und ist obendrein zu umständlich“, dem sei gesagt: Unbesetzte Stellen sind bei weitem nicht günstiger und nicht schneller zu besetzen.
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Wir machen aus Talenten Experten.
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