Eine Situation im Studium, die wohl jeder kennt: Eigentlich solltest Du Dich gerade auf eine wichtige Klausur vorbereiten, stattdessen schaust Du jedoch gefühlt die tausendste Folge Deiner Lieblingsserie, putzt Deine ganze WG und verschwendest so Deine Zeit. Im Fachterminus wird dies als „Prokrastination“ bezeichnet. Das Wort entstammt dem lateinischen „procrastinare“ und bedeutet so viel wie aufschieben oder vertagen. Wir zeigen Dir, wie Du dem Prokrastinieren entgegenwirken kannst und produktiv lernst.
1. Sinn erkennen und Motivation schaffen
Bevor Du Deine Monsteraufgabe des Lernens angehst, solltest Du die Rahmenbedingungen erkennen und für Dich klären. Mache Dir bewusst, wofür Du den Lernaufwand überhaupt betreibst. Denn wenn Du das Lernen auf eine Klausur als sinnlos erachtest, ist es schwierig, die dafür notwendige Motivation zu finden.
Eine Motivation könnte sein, eine gute Zensur für Deinen gewünschten Notendurchschnitt zu bekommen oder dem Traumjob einen Schritt näherzukommen. Assoziiere das Lernen mit einem positiven Outcome. So kannst Du Dich besser motivieren und hast ein klares Ziel vor Augen.
2. Ordnung schaffen (Lernplan und To-do-Liste)
Bevor Du ohne Plan anfängst zu lernen und nach kurzer Zeit wieder am Prokrastinieren bist, solltest Du Dir einen Lernplan und oder eine To-do-Liste erstellen. Dafür solltest Du zunächst alle notwendigen Lernunterlagen zusammentragen und Dir einen Überblick über die Themen verschaffen. Anschließend kannst Du mit der Erstellung des Lernplans beginnen. Teile Dir den Lernstoff auf die verbleibenden Tage bis zur Prüfung auf und setze Dir erreichbare Tagesziele. Achte dabei darauf, dass Du Dein Lerntempo nicht überschätzt und den Stoff nicht unterschätzt. Für kleine Themenbereiche und auch zur weiteren Motivation bietet es sich an, eine To-do-Liste zu erstellen, die nach getaner Arbeit abgehakt werden kann. Das gibt Dir auch während dem Lernen nochmal Auftrieb.

3. Rahmenbedingungen festlegen
Ein weiterer Schritt weg vom Prokrastinieren ist die Wahl eines geeigneten Ortes, einer passenden Uhrzeit und die Art und Weise wie Du lernen möchtest. Störfaktoren wie das Smartphone oder der Laptop sollten während des Lernens ausgeschalten werden. Falls Du am Laptop lernen möchtest, dann schließe alle Fenster und Programme, die Dich in irgendeiner Form ablenken könnten. Bezüglich der Lernzeit beachtest Du am besten Deine innere Uhr. Dem Einen fällt es leichter in den frühen Morgenstunden zu lernen, dem anderen nachmittags oder sogar in den späten Abendstunden.
Für die richtige Strategie kommt es auf Deinen Lerntyp an. Je nachdem, ob Du eher visuell, auditiv oder motorisch lernst, solltest Du unterschiedliche Lerntechniken anwenden. Sofern Du alle Rahmenbedingungen festgelegt hast, sollten nun alle Grundsteine für Dein Lernvorhaben gelegt sein.
SPECTRUM Tipp: Falls Du gleich mehrere Klausuren auf einmal vor Dir hast, solltest Du einen Masterplan zum Parallellernen haben. Einen kleinen Guide dazu findest Du in diesem Blogbeitrag.
4. Deadlines erstellen und Dringlichkeit aufbauen
Durch das Festlegen von Deadlines kannst Du die Dringlichkeit Deines Lernvorhabens für Dich selbst klarer darstellen. Das hilft auch gegen das Prokrastinieren, denn wenn Du keine Zeit hast, bleibt auch weniger Zeit, um Dich abzulenken. Setze Dir also beispielsweise einen Termin mit Kommilitonen, um den gelernten Stoff zu besprechen. Oder vereinbare einen Termin mit Deinem Betreuer, wenn es um eine Abschlussarbeit geht. Durch die aufkommende Dringlichkeit bist Du gezwungen, Dich vorzubereiten.
Eine Light-Version hiervon könnte eine Verabredung mit Freunden sein. Das Ziel wäre, dass Du Dein Lernpensum schon vor diesem Treffen erreicht hast.

5. Abwechslung einbauen
Um der Prokrastination weiter entgegenzuwirken, solltest Du einen abwechslungsreichen Lernplan gestalten. Die sonst aufkommende Monotonie hält Dich andernfalls vom Lernen ab. Sorge deshalb für reichlich Abwechslung beim Lernen und gestalte Deinen Arbeits- und Lernplan kreativ. ????
6. Pausen und Belohnungen einbauen
Du bist kein Rechner und kannst sowieso keine 24/7 durcharbeiten. Deshalb solltest Du alle 60 Minuten eine kurze Verschnaufpause einlegen. Am Ende einer Lernsession kannst Du Dich belohnen, indem Du Dir zum Beispiel eine Folge Deiner Lieblingsserie anschaust, eine Pizza beim Lieferservice bestellst oder eine Veranstaltung besuchst. Das kann auch im gesunden Stil gemacht werden, indem man kleine Kraftübungen in den Pausen macht und sich mit seinem liebsten Obst oder Gemüse als Snack belohnt.
7. Nerven bewahren, sich selbst verzeihen
Egal wie sehr Dich die anstehende Klausur oder Abgabe auch stressen sollte, bewahre Deine Nerven. Durch Panik verschlimmerst Du die aktuelle Situation lediglich. Lege trotz der stressigen Situation Pausen ein und verzeih Dir Fehler. Auch wenn Du Dich erneut im Prokrastinations-Modus erwischst, solltest Du Dich damit abfinden. Jeder Mensch macht Fehler und verhaut auch mal eine Prüfung. Nutze diese Niederlage als Motivation für Deine nächste Prüfung.
Die Prokrastination ergreift viele Studierende sowie Berufstätige. Da sich diese schlechte Angewohnheit des Aufschiebens sogar bis hin zu einem chronischen Verhalten ausprägen kann, sollte man sich Verhaltensweisen aneignen, die einen hierbei stützen. Mit unseren Tipps bist Du nun hoffentlich bestens gewappnet, wenn Dir Dein innerer „Schweinehund“ mal wieder einen Strich durch die Rechnung machen will.
Wir wünschen Dir viel Erfolg bei den anstehenden Lern- und Prüfungsphasen!
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