Du hast noch ein Praxissemester vor Dir und weißt nicht, ob es besser ist dieses in Deutschland oder im Ausland zu absolvieren? Um Dir die Entscheidung zu erleichtern, haben wir Dir in diesem Beitrag Vor- und Nachteile sowie weitere Fakten zusammengestellt, die ein Auslands- bzw. Inlandspraktikum mit sich bringen.
Was ist ein Praxissemester?
Das Praxissemester ist ein wichtiger Teil des Studiums. Grundsätzlich ist ein Praxissemester ein Pflichtpraktikum, kann beispielsweise aber auch als freiwilliges Praktikum im Rahmen eines Urlaubssemesters stattfinden. Ziel des Praktikums ist es, Einblicke in ein Unternehmen zu erhalten und praktische Erfahrungen für das spätere Berufsleben zu sammeln. Die Dauer des Praxissemesters beträgt normalerweise, wie der Name schon sagt, ein Semester, das heißt ca. 4-6 Monate.
Generell gilt für Auslandspraktika das gleiche wie für Praktika im Inland: Das Praxissemester muss eigenverantwortlich organisiert werden. Vor allem bei einem Auslandspraktikum kann dies durch die Entfernung und die eventuelle Notwendigkeit eines Visums aufwendiger werden. In der Regel steht Dir die Hochschule oder Universität jedoch mit vielfältigen Tipps beratend zur Seite.
Die Vor- und Nachteile eines Auslands- bzw. Inlandspraktikums
- Ausland
Das Praxissemester im Ausland zu verbringen ist eine hervorragende Möglichkeit in einem internationalen Umfeld zu arbeiten. Diese Erfahrung ist nicht nur ein Plus in Deinem Lebenslauf, sie wird Dich auch persönlich sehr prägen. Zusätzlich kannst Du zu Deiner fachlichen und sprachlichen Weiterentwicklung Deine interkulturellen Kompetenzen stärken sowie andere Firmenkulturen und das Alltagsleben in einem fremden Land kennenlernen. Warst Du sowieso schon immer an anderen Ländern und Kulturen interessiert oder willst sogar später einmal auswandern, bietet sich ein Auslandspraktikum auf jeden Fall an. Mit ein bisschen Glück könnte dieses auch ein Türöffner für einen späteren Job sein.
Auf der anderen Seite stehen mögliche sprachliche Barrieren und die Entfernung zu Deiner Heimat. Wenn Du Schwierigkeiten hast, Dich in einem fremden Umfeld zurechtzufinden, kann das durchaus zur Herausforderung werden. Doch an diesen wächst man ja bekanntlich. Vielleicht wäre ein Auslandspraktikum also genau das richtige für Dich.
SPECTRUM Tipp: Möchtest oder musst Du nicht nur ein Praxissemester, sondern auch ein Auslandssemester, d.h. Vorlesungen an einer ausländischen Hochschule oder Universität absolvieren, lohnt es sich womöglich die beiden Semester aneinander zu hängen.
- Inland
Bei einem Praxissemester in Deutschland könntest Du davon profitieren, dass Du bereits Zugang zu einem potenziellen Arbeitgeber erhältst. Hat Dir das Praktikum in diesem Unternehmen gefallen und hast Du erst einmal den Fuß in der Tür, könnte dieses eine wertvolle Anlaufstelle für Deine spätere Jobsuche sein. Einige Studierende werden nämlich von den Unternehmen, bei welchen sie als Praktikant oder Werkstudent tätig waren, nach dem Studium übernommen.
Zudem hast Du es bei einem Inlandspraktikum mit einer gewohnten Kultur und Deiner Muttersprache zu tun. Ziehst Du nicht gerade innerhalb von Deutschland um, was als abgespeckte Variante des Auslandssemester ebenfalls attraktiv sein könnte, befindest Du Dich in gewohnter Umgebung und genießt weiterhin die Nähe zu Familie und Freunden.
Insgesamt stellt ein Praktikum in Deutschland tendenziell also einen etwas einfacheren Einstieg dar, da in der Regel das Überwinden kultureller Barrieren ausbleibt und eine schnellere Eingewöhnung stattfindet.
Generell solltest Du Dich vor der Entscheidung für ein Land fragen, in welche Branche Du hineinschnuppern möchtest. Interessiert Dich beispielsweise die Automobilindustrie wäre Deutschland unter Umständen die beste Wahl.
Alles rund ums Geld
- Kosten
Durch die Reisekosten, Visumskosten und das vorrübergehende Umziehen ist das Auslandspraktikum im Gegensatz zum Inlandspraktikum meist teurer. Besonders bemerkbar macht sich dies natürlich, wenn Du für ein Inlandspraktikum bei Deinen Eltern bzw. in Deiner bisherigen Wohnung oder WG wohnen bleiben kannst. Möchtest Du allerdings während Deines Praktikums innerhalb von Deutschland in eine andere Stadt umziehen, könnten sich die Ausgaben ebenfalls ordentlich summieren.
SPECTRUM Tipp: Gerade für Auslandspraktika gibt es zahlreiche Stipendienangebote (z.B. beim DAAD), auf die Du Dich bewerben kannst, um Deine Kosten ein wenig im Zaum zu halten. Zudem gibt es Organisationen wie die AIESEC, die Dich bei der Suche nach einem vergüteten Praktikum unterstützen.
- Gehalt
Die Höhe des Gehalts hängt immer von der Tätigkeit, der Branche und dem Land ab, in dem Du arbeiten möchtest.
Vor allem im Ausland variieren die Regelungen bezüglich der Vergütung stark. Erkundige Dich hier speziell über das jeweilige Land bevor Du einen Praktikumsvertrag unterschreibst. Auch Deine Hochschule oder Universität kann Dir diesbezüglich sicherlich helfen.
Grundsätzlich gilt in Deutschland, dass Du für ein Praktikum während eines Praxissemesters keine Vergütung bekommen musst. Während eines Praxissemesters bekommst Du nur dann Lohn, wenn die Dauer des Praktikums die Mindestdauer in der Studienordnung überschreitet. Das heißt, wenn Deine Studienordnung 4 Monate Praktikum vorsieht, hast Du für diese 4 Monate keinen Anspruch auf eine Vergütung. Solltest Du aber 6 Monate Praktikum absolvieren, erhältst Du für die restlichen 2 Monate noch Gehalt.
Doch keine Panik, die meisten Unternehmen zahlen ihren Praktikanten heutzutage ein Gehalt – was wir auch als absolutes Muss erachten. Immerhin arbeitest Du während eines Praktikums Vollzeit im Unternehmen mit.
- BAföG
Wer BAföG bezieht, erhält während des Praxissemesters im In- oder Ausland grundsätzlich weiterhin Fördergeld. Allerdings sind die Bedingungen hier genau zu prüfen. Falls Du eine Vergütung für das Praktikum erhältst, kann sich nämlich beispielsweise Dein Förderbetrag verringern. Zudem wird ein Unterschied zwischen Pflicht- und freiwilligem Praktikum gemacht.
Für die BAföG-Förderung eines Auslandspflichtpraktikums müssen darüber hinaus neben den üblichen Leistungsvoraussetzungen zusätzliche Bedingungen erfüllt sein, um mit der Bewilligung von BAföG rechnen zu können. Dabei ist es wichtig, dass die jeweilige Hochschule das Praktikum anerkennt, Du nachweisen kannst, dass Du ausreichende Sprachkenntnisse hast und die Mindestdauer des Auslandspraktikum drei Monate beträgt.
Weitere Informationen dazu findest Du hier.
Fazit
Du siehst: Ob Du Dich für ein Praxissemester im Ausland oder im Inland entscheidest, kommt ganz auf Deine Persönlichkeit und Deine Präferenzen an. Die endgültige Wahl kannst nur Du treffen. Mach Dich jedoch nicht allzu verrückt. Die Hauptsache ist, dass Du ein Unternehmen findest, in welchem Du die Erfahrungen sammeln kannst, die Dich in Deinem Studium und Deinem späteren Berufsleben weiterbringen.
Gerne unterstützen wir Dich dabei. Auch wir bieten hin und wieder Praktikumsplätze an. Hauptsächlich unterstützen wir jedoch Absolventen bei ihrem Berufseinstieg. Sollte Dir Dein Traumunternehmen also noch nicht über den Weg gelaufen sein, wirf doch mal einen Blick auf unser Traineeprogramm. Und hier geht’s zu unserem Jobportal.
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