Die Arbeitswelt von heute verändert sich rasant. Kein Erwerbstätiger wird in absehbarer Zeit mehr auf Weiterbildungen verzichten können. In vielen Unternehmen fehlt es schließlich an Fachkräften und Spezialisten. Doch wem es an Bewerbern mangelt, kann seine Mitarbeiter zu Weiterbildungen anregen. Diese sind eine Entwicklungschance für beide Parteien, den Angestellten und die Firma – vorausgesetzt, die Weiterbildung passt zum entsprechenden Jobprofil. Doch bei der Suche nach passenden Kursen greifen viele zunächst zur Online-Weiterbildung. Diese sind zwar größtenteils kostengünstig und ermöglichen ein flexibles Lernen, doch sind die qualitativen Unterschiede immens. Maßgeschneiderte Weiterbildungsformate schaffen Abhilfe und ermöglichen auch eine zielgenaue Anwendung des Gelernten.
Online-Weiterbildungen gibt es fast wie Sand am Meer
Man kann es nicht oft genug erwähnen: Weiterbildungen werden immer wichtiger. Sie helfen nicht nur, Engpässe auf dem Arbeitsmarkt besser zu bedienen, sondern fördern auch die berufliche und persönliche Entwicklung eines Menschen. Es besteht kein Zweifel mehr, dass lebenslange Lernbereitschaft die Grundvoraussetzung für jede Art von Erfolg ist. Eine Weiterbildung ist somit nicht nur eine effektive Maßnahme gegen den Fachkräftemangel, sondern hilft Lernenden – egal aus welchen Berufsgruppen – auch, neue berufliche Schwerpunkte zu setzen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterscheidet zwischen drei Arten von Bildungsangeboten: Die allgemeine und politische Weiterbildung, sogenannte „Schlüsselkompetenzen“, die berufliche Weiterbildung und die Weiterbildung an Hochschulen. Wenn es um die Vertiefung und Ergänzung beruflicher Kenntnisse geht, so hätten laut statista.de im Jahr 2018 etwa 7,11 Millionen deutsche Erwerbstätige an einer beruflichen Weiterbildung teilgenommen. Ein besonderes Informationsinteresse würden im Jahr 2020 sogar mehr als doppelt so viele Deutsche haben. Doch wie wird man diesen Bildungsansprüchen gerecht?
Im 21. Jahrhundert wird das Lernen zunehmend flexibler und informeller. Die Digitalisierung hat darüber hinaus Vieles in den virtuellen Raum verlagert – auch Weiterbildungsangebote. Die derzeitige Bandbreite informeller Online-Lernformate ist überwältigend. Sogenannte „MOOCs (Massive Open Online Courses)“ halten schon seit Jahren Einzug in die weltweiten Bildungslandschaften. Im World Wide Web von heute gibt es zahlreiche Plattformen mit den unterschiedlichsten Inhalten aus allen möglichen Berufssparten zur individuellen Online-Weiterbildung. Der Vorteil: Diese Online-Formate sind nicht nur recht preiswert und oft sogar kostenlos, sondern bieten dem Lernenden auch ein hohes Maß an räumlicher und zeitlicher Flexibilität. Angeboten werden größtenteils Live-Webinare und Videokurse. Der Nachteil: So praktisch diese Lernformate – vor allem in Zeiten von Corona – auch sind, sie geben nur eingeschränkt Auskunft über den tatsächlichen Lernerfolg und die Anwendbarkeit des Gelernten in der Praxis. Das liegt einerseits daran, dass die Qualität der Kursinhalte – ebenso wie die Bezeichnungen der zu erwerbenden Abschlüsse – stark variieren, und andererseits sind Online-Formate per se nur bedingt praxisorientiert. Zwar sollen Abschlusszertifikate den Bildungserfolg nachweisen, doch ist hier zunächst die Spreu vom Weizen zu trennen.
Gütesiegel im Zertifikate-Dschungel: Anwendbarkeit und Vertrauenswürdigkeit
Bescheinigungen und Zertifikate gibt es ebenso wie Online-Weiterbildungen fast wie Sand am Meer. Zwar stellen Beschäftigte ihr Engagement unter Beweis, wenn sie diese in ihren Lebenslauf bzw. in ihr LinkedIn- oder Xing-Profil integrieren, doch aufgrund der schieren Masse an Online-Angeboten schauen Unternehmen verstärkt auf die Aussagekraft dieser Nachweise. Einen guten Eindruck bei Personalern hinterlassen solche Zertifikate vor allem dann, wenn sie auf den Kursinhalt eingehen, den Lernerfolg quantifiziert nachweisen und wirklich jobrelevant sind. Eine weiteres Gütesiegel, um im stetig wachsenden Markt der Online-Weiterbildungen den Überblick zu behalten, sind namhafte Hochschulen, Institutionen und Unternehmen, die mit dem Online-Kurs in Verbindung stehen. Diese implizieren die Hochwertigkeit von Kurs-Inhalten und dienen daher Arbeitgebern als vertrauenswürdige Signale. In Sachen Anwendbarkeit von am PC erworbenen Kompetenzen unterscheiden sich Online-Weiterbildungen jedoch kaum. Mehr noch: Glaubt man dem sogenannten „70-20-10-Modell“, so wird das Knowhow eines Beschäftigten zu 70 Prozent durch gemeisterte Herausforderungen und nur zu 10 Prozent durch Fort- und Weiterbildungsangebote gebildet. Die Berufspraxis sollte folglich einen größeren Stellenwert bei der Weiterbildung einnehmen.
Wenn es um Weiterbildungen geht, spielt immer auch die Praxisanwendung von Wissen eine Rolle. Zwar gibt es im Internet eine immense Auswahl an Online-Kursen, die im Zusammenspiel mit einem hohen Maß an Motivation und Selbstdisziplin durchaus zu Bildungserfolg führen können, doch können diese Weiterbildungsformate ein bedarfsorientiertes Upskilling nicht ersetzen. Was sämtlichen Online-Kursen schlichtweg fehlt, ist eine konkrete Anwendbarkeit des Gelernten – was im virtuellen Raum auch einfach nicht zu bewerkstelligen ist. Da viele Mitarbeiter in Unternehmen darüber hinaus über langjährige Erfahrungen und firmenspezifische Wissensbestände verfügen, empfiehlt es sich, diese mit Weiterbildungsmaßnahmen zu verknüpfen. Wir von SPECTRUM beraten zum Beispiel gerne bei der Erstellung von Jobprofilen, ermitteln und analysieren das Skillset und die Potenziale von Fach- und Führungskräften und ermöglichen diesen im Rahmen unserer Upskilling-Services eine maßgeschneiderte Weiterentwicklung. Wir unterstützen Unternehmen bei der Planung, Organisation und Durchführung sämtlicher erforderlichen Maßnahmen zur Weiterqualifizierung von ihrem Personal. Lernen kann man schließlich Vieles – entscheidend ist jedoch die Form der Wissensvermittlung. Denn ohne Anwendungsbezug führen Weiterbildungen schnell in eine Sackgasse.
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