Neo-Broker haben den Zugang zum Wertpapier-Markt revolutioniert. Interessierten Nutzern steht mittlerweile eine breite Auswahl an Trading-Apps zur Verfügung, durch welche sich unter anderem mit Aktien, Anleihen, ETFs, Kryptowährungen und Rohstoffen handeln lässt. Doch Vorsicht: Zwar sind solche Trading-Anwendungen durchaus hilfreich, jedoch sind mit ihnen nicht selten auch versteckte Gebühren und Risiken verbunden, während es mitunter auch so manchen unseriösen Anbieter gibt. Eine kurze Bestandsaufnahme.
Profit und Verlust sind nahe beisammen – Der Aufstieg von Trading-Apps
Lange Zeit war Trading eine Tätigkeit, die nur Großanlegern und Professionellen vorbehalten war. Mit der Demokratisierung des Internets und dem Aufschwung von Online-Banking hat sich dies geändert. Neo-Broker sind mittlerweile allgegenwärtig und eröffnen interessierten Kleinanlegern bequem und mobil die weite Welt des Wertpapier-Handels. Vor allem junge Kapitalanleger wittern im Corona-bedingten Börsen-Hype ungeahnte Chancen. Tatsächlich ist es zurzeit gerade die Generation Z, die reihenweise sogenannte „Finfluencer und Finfluencerinnen“ hervorbringt, welche über Social Media den „Kick“ des Online-Tradings auf kreativste Weise hochstilisieren. Wie leicht sei es heutzutage doch, sich ein Portfolio mithilfe von Trading-Apps via Smartphone oder Tablet aufzubauen. Und es stimmt: Die Einstiegshürden für den Online-Handel mit Assets verschiedenster Art sind niederschwellig und auch die Kosten sind vergleichsweise gering. Trading-Apps haben somit den Zugang zum Trading-Markt revolutioniert. Ein Wermutstropfen: Aufgrund der hohen Praktikabilität von Trading-Apps – bereits das Eröffnen eines Depots bzw. Kontos genügt, um loszulegen – laufen unerfahrene Anleger in besonderem Maße Gefahr, zu schnell zu hohes Risiko einzugehen.
Grundsätzlich ist jeder Kauf oder Verkauf von Vermögenswerten auf sämtlichen Handelsplätzen – ob analog oder digital – ein Trade. Angehende Kapitalanleger sollten sich folglich zunächst damit befassen, welche Arten von Wertpapieren es überhaupt gibt. Schließlich kann unter anderem mit folgenden Assets gehandelt werden:
- Aktien
- Anleihen
- Edelmetalle & Rohstoffe
- ETFs & Fonds
- Kryptowährungen & Währungen
Natürlich sollte man Trading nicht als simplen Zeitvertreib verstehen – auf der Jagd nach Rendite und der Suche nach größtmöglichen „Hebelungen“ beispielsweise via CFDs (→ „Contracts for Difference“) oder Zertifikaten, um schnell von kleinsten Kursveränderungen zu profitieren.Denn gerade der Handel mit solchen Derivaten – also ein vom eigentlichen Börsenwert „abgeleiteter Wert“ – mit integriertem Hebel-Effekt kann nicht nur profitabel, sondern vor allem auch riskant sein. Hier zeigt sich: Beim Trading muss man den „Puls der Märkte“ realistisch im Blick behalten. Wer nicht schnell genug agiert und über kein Insider-Wissen verfügt, kann sich schnell verspekulieren.
Gütekriterien von Trading-Apps – Tipps für Alt und Jung
Auch für Trading-Apps gibt es einige Gütekriterien. Die wohl wichtigsten Kriterien sind, dass die jeweilige Anwendung eine gültige Lizenzierung und eine Zwei-Faktor-Authentifizierung besitzt, wodurch sie sich als seriöse Plattform ausweist. Hierauf ist besonders zu achten, sollte eine App beispielsweise mit geschenktem Startkapital werben. Darüber hinaus muss sich ein Anleger entscheiden, worauf er oder sie beim Trading den Schwerpunkt legt:
- Aktives oder passives Trading
- Breiter Börsen-Zugang
- Defensives oder risikoreiches Trading
- Gebühren für Depot-, Fremd- und Order-Leistungen und „Spreads“
- Social Trading
- Spezielle Finanztitel
Grundsätzlich ist es bei Trading-Apps beispielsweise von Vorteil, wenn diese ein breites Spektrum an Handlungsmöglichkeiten besitzen. Doch nicht immer sind diese für die Nutzer notwendig und erschwinglich. Man darf nicht vergessen, dass auch das Ziel von Banken und Trading-Plattformen immer das gleiche ist: Sie wollen mit dem Wertpapier-Handel möglichst viel Geld verdienen, weswegen jeder noch so kleine Trade unter Umständen versteckte Kosten offenbaren kann. Gerade unerfahrene Anleger tun somit prinzipiell gut daran, die Anzahl ihrer Trades möglichst zu minimieren und sich an offizielle Börsenplätze sowie an die üblichen Handelszeiten zu halten. Ebenso wäre es gerade für Einsteiger ratsam, die eigenen Trading-Kenntnisse zunächst mit kostenlosen Demo-Konten bzw. über spezielle Trading-Simulationen – wie beispielsweise dem FAZ-Börsenspiel oder der sogenannten „Monte-Carlo-Simulation“ – zu stärken und das Wissen über favorisierte Wertpapiere auch mithilfe von Marktforschungstools zu erweitern.
So bequem und einfach der Handel mit Wertpapieren im Zeitalter des World Wide Web auch sein mag, einen entscheidenden Nachteil hat er: Je schneller der Profit sein soll, desto höher schlimmstenfalls der Verlust, denn Trading-Entscheidungen werden gerade im sogenannten „Day-Trading“ häufig ohne gründliches Abwägen getroffen – da kann eine Discount-Anwendung noch so transparent und ein Trading-Bot, der vollautomatisch Aktionen durchführt, noch so gut programmiert sein. Börsen-Neulinge, die den „Traum vom schnellen Geld“ dennoch nicht aufgeben möchten, kann sogenanntes „Social Trading“ empfohlen werden, bei welchem man von den Trading-Aktivitäten erfolgreicher Privatanleger lernen darf. Deutlich mehr Erfolg im Trading haben sicherlich Anleger, die sich bei ihrer Investition in Assets gut beraten und Zeit lassen. Mit einer modifizierten Variante von Social Trading gehen wir von SPECTRUM noch einen Schritt weiter, indem wir allen unseren Mitarbeitern – auch den ehemaligen – quartalsweise ein spezielles Weiterbildungsformat namens „EveningCamp“ anbieten. Hier lernen unsere Beschäftigten unter anderem alles, was sie über Altersvorsorge, Anlagen mithilfe von ETFs und Depot-Eröffnungen wissen müssen. Ferner wissen sie, dass sie als Kapitalanleger derzeit über einen Freibetrag von jährlich 801 Euro verfügen – ganz unabhängig davon, ob sie analog oder digital traden.
Wir machen aus Talenten Experten!
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