Literatursuche für wissenschaftliche Arbeiten: So geht‘s

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Student an Buecherregal in Bibliotehk betreibt Literatursuche fuer wissenschaftliche Arbeit

Zu Beginn Deines Studiums kommst Du vermutlich erstmalig mit dem sogenannten „wissenschaftlichen Arbeiten“ in Berührung. In der Schule hast Du zwar schon Hausarbeiten verfasst, doch die Anforderungen der Uni sind plötzlich viel anspruchsvoller: Zitiert werden darf nur nach gewissen Regeln, die Seiten müssen auf bestimmte Weise formatiert werden und so weiter. Widme diesem Thema schon in den ersten Semestern große Aufmerksamkeit. Sonst wirst Du Schwierigkeiten mit bevorstehenden Hausarbeiten haben und kannst spätestens vor der Abschlussarbeit alles nachholen.

Vorabrecherche und Thema finden

Die wichtigste Phase des wissenschaftlichen Arbeitens ist die Vorarbeit. Lange vor dem eigentlichen Verfassen gilt es ein geeignetes Thema zu finden und sich auf systematische Literaturrecherche zu begeben.

Egal ob Du ein Thema für eine Hausarbeit vorgegeben bekommst oder nicht, einer der ersten Schritte besteht in der Recherche von sogenannter Sekundärliteratur, denn Du kannst kein Thema festlegen, ohne zu wissen, was bereits von anderen dazu geschrieben und gesagt wurde. Hast Du Dir einen Überblick darüber verschafft, solltest Du eine eigene, bis dato noch nicht beantwortete Fragestellung entwickeln, die Du dann mithilfe wissenschaftlicher Literatur und/oder einer eigenen empirischen Untersuchung beantwortest. Mehr dazu in unserem Artikel So findest Du ein Thema für Deine Bachelor-/Masterarbeit.

SPECTRUM Tipp: Beginne früh und nimm Dir ausreichend Zeit für diese erste Recherchephase. Je genauer Du hier arbeitest, desto präziser kannst Du Dein Thema definieren und desto leichter fällt Dir nachher das Schreiben. Hinzu kommt, dass Bücher in Bibliotheken unter Umständen von anderen ausgeliehen sein könnten, sodass Du mehrere Wochen darauf warten musst.

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Quellen durchforsten

Wo findest Du die Werke, auf welchen Du Deine Arbeit aufbauen willst oder die Du vielleicht sogar zitieren möchtest? Neben klassischem Bücherwälzen gibt es mittlerweile zahlreiche andere Varianten, an Informationen zu kommen.

1. Google

Im ersten Schritt ist es oft sinnvoll, diverse Schlagworte in Google einzugeben. So erhältst Du einen groben Überblick über Dein Thema und findest möglicherweise erste hilfreiche Literatur. Diese wiederum kannst Du anschließend über die folgenden Quellen ausfindig machen.

Versuche grundsätzlich nie Deine gesamte Fragestellung in das Suchfeld einzugeben. Überlege Dir lieber passende Schlagworte zu Deinem Thema und gib diese nacheinander ein. So erhältst Du deutlich mehr Ergebnisse.

2. Bibliotheken

So altmodisch es Dir vorkommen mag, der Gang in eine Bibliothek ist nach wie vor ein Muss für Studierende, die an einer Hausarbeit oder Abschlussarbeit arbeiten. Nutze ruhig verschiedene Bibliotheken, wie z.B. die Bibliothek Deiner Uni, die Stadtbibliothek oder in größeren Städten die Landesbibliothek. Mitgliedsausweise erhältst Du meist ohne viel Aufwand vor Ort.

Bevor Du Dich jedoch auf den Weg machst, lohnt sich ein Blick in die Online-Suchmaschine der jeweiligen Bibliothek. Diese erleichtert Dir die Suche nach vorhandener, für Dich geeigneter Literatur und ermöglicht Dir, vorab nach Büchern zu suchen und ggf. sogar zur Abholung zu reservieren. Dürfen Bücher nicht ausgeliehen werden, stehen vor Ort oft Leseecken oder -säle sowie Kopierer zur Verfügung. Wirf beim Griff in das Regal auch einen Blick neben das ausgesuchte Buch. Höchst wahrscheinlich stehen weitere interessante Bücher direkt daneben. Je nachdem, ob Du lieber mit gedruckten Exemplaren oder digital arbeitest, gibt es mittlerweile zahlreiche Bücher als E-Books. Diese kannst Du bequem von zu Hause über die Website der Bibliothek öffnen und lesen.

Achte zudem auf das jeweilige Erscheinungsdatum der Literatur, die Du heraussuchst. Je aktueller, desto besser. Immerhin willst Du Dich über den aktuellen Forschungsstand informieren und nicht über den von vor 10 Jahren.

3. Google Scholar

Noch nie gehört? Google Scholar ist eine Suchmaschine, die Dir statt der normalen Google-Ergebnisse wissenschaftliche Dokumente liefert. Hierüber lassen sich spielend einfach Bücher, Artikel und Fachzeitschriften finden, die zitierfähig sind. Google Scholar ist eine tolle Möglichkeit, Dich über den aktuellen Forschungsstand Deines Themas zu informieren.

Studentin arbeitet konzenztriert an Laptop in Bibliothek

4. Online-Datenbanken

Viele Universitäten geben Dir Zugriff auf eine oder mehrere Online-Datenbanken, wie z.B. Statista, Springer, JSTOR und viele mehr, über welche Du kostenlos auf sehr viel Literatur zugreifen kannst.

5. Dozenten/Professoren

Auch Deine Dozenten und Professoren können Dir wertvolle Tipps zu aktuellen Studien und Fachliteratur geben. Scheu Dich nicht, sie zu fragen.

6. Wikipedia: Verboten!

Womöglich hast Du es schon in der Vorlesung gehört: Wissenschaftliches Arbeiten und Wikipedia sind eine absolut verbotene Kombination! Natürlich kannst Du in Deiner Recherchephase zum eigenen Verständnis bspw. Begriffe in Wikipedia nachschlagen, doch diese Quelle darf niemals in Deiner Arbeit genannt und zitiert werden. Andernfalls kannst Du Dir schon jetzt sicher sein, dass es Notenabzug gibt.

Gefundene Literatur sichten

Hast Du nach erster Recherche ein paar Bücher, Zeitschriften und Artikel gefunden, solltest Du Dir etwas Zeit nehmen, diese durchzugehen. Dabei musst Du nicht jedes Buch von Anfang bis zum Ende durchlesen – querlesen genügt. Oft sind nur bestimmte Kapitel für Dich interessant. Beginne deshalb damit, das Inhaltsverzeichnis zu scannen. Welche Passagen könnten relevant sein? Mach Dir während des Sichtens unbedingt Notizen, schreibe wichtige Inhalte heraus und markiere entsprechende Seiten. Nichts ist nerviger als später in einem Stapel Bücher, Zeitschriften und Dokumente einen Absatz suchen zu müssen, den man irgendwann einmal gelesen hat.

SPECTRUM Tipp: Wirf auf jeden Fall auch einen Blick in das Literaturverzeichnis der Quellen, die Du herausgesucht hast. Diese Verweise auf weitere Literatur können sehr wertvoll für Dich sein.

Bemerkst Du beim ersten Querlesen, dass eine Quelle doch nicht zu Deinem Thema passt und nicht verwendbar ist, ist das überhaupt nicht schlimm. Sortiere diese einfach aus. Besser Du hast kurz hineingesehen als zu wenig Literatur, denn um eine qualitativ gute Arbeit zu schreiben, benötigst Du Wissen aus vielen unterschiedlichen Quellen. Fixiere Dich daher auch nicht auf eine der oben genannten Möglichkeiten der Literatursuche, sondern versuche viele verschiedene zu kombinieren. In einer Bibliothek lassen sich andere Quellen finden als in einer Datenbank oder über die Empfehlung eines Professors.

Viel Erfolg bei der Literatursuche und dem Schreiben Deiner Arbeit!

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