Der klassische Nine-to-Five Büroalltag stirbt aus. Fixe Dienstzeiten und feste Arbeitsorte sind für die Anforderungen der heutigen Zeit nicht flexibel genug. Immer mehr Unternehmen setzen aus diesem Grund auf flexible Arbeitszeitmodelle.
Flexible Arbeitszeiten werden mit am häufigsten genannt, wenn Arbeitnehmer ihren Wunscharbeitgeber beschreiben sollen. Und auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für viele Fachkräfte ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers. Wer seine Attraktivität in diesem Bereich steigert, kann sich einen entscheidenden Vorsprung sichern.
Die geleistete Arbeit im Fokus
Bereits auf dem Weg ins Büro lesen wir unsere E-Mails. Spät abends checken wir nochmal den Stand des aktuellen Projekts. Cloud-basierte Tätigkeiten nehmen immer mehr zu und der Einsatz des Smartphones ist Alltag geworden.
Diese erweiterte Arbeitszeit kann einerseits belasten, bringt aber auch Vorteile. Führungskräfte legen ihren Fokus auf die geleistete Arbeit und schauen nicht mehr ganz genau hin, wie lange die Angestellten ihre Mittagspause ausdehnen – solange das Projekt rechtzeitig fertig wird. Zudem können flexibel beschäftigte Mitarbeiter nach Bedarf agieren und genau dann eingesetzt werden, wenn sie wirklich gebraucht werden. So lassen sich Auftragsspitzen und arbeitsintensive Phasen besser abfangen als bei einem starren Arbeitszeitmodell.
SPECTRUM Insight: Auch wir bei SPECTRUM setzen auf flexible Arbeitszeiten und machen damit sehr positive Erfahrungen, die sich unter anderem in unserer Mitarbeiterzufriedenheit wiederspiegeln.
Weiterbildung und Mitarbeiterzufriedenheit
Auch Weiterbildungen außerhalb der Dienstzeiten sind für Arbeitnehmer zunehmend wichtiger geworden. Flexibel gestaltete Arbeitszeiten unterstützen Arbeitnehmer in diesem Vorhaben und sind häufig Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Fortbildung und Arbeit. Dies hat ebenso Vorteile für den Arbeitgeber, denn jede Form der Weiterbildung wirkt sich auch positiv für das Unternehmen aus.
Die Möglichkeit zur Weiterbildung und die verstärkte Eigenverantwortung durch flexible Arbeitszeiten erhöht die Mitarbeiterzufriedenheit im Unternehmen. Arbeitnehmer sind zufriedener und weniger gestresst. Das wirkt sich vor allem positiv auf das Arbeitsergebnis aus. Insbesondere Aufgaben, die eine hohe Konzentration erfordern, können durch flexible Arbeitszeiten individuell und lösungsorientiert bewältigt werden. Gleichzeitig können Stress und Multitasking minimiert werden.
Verschiedene Modelle für mehr Flexibilität
Zur Umsetzung flexibler Arbeitszeit gibt es verschiedene Möglichkeiten. Folgende Modelle haben sich bereits in der Praxis bewährt:
- Teilzeit/Jobsharing
- Vertrauensarbeitszeit
- Gleitzeit mit Kernarbeitszeit
- Arbeitszeitkonten
- Homeoffice
Teilzeit und Jobsharing
Besonders für Eltern ist Teilzeit und Jobsharing eine attraktive Möglichkeit, trotz Elternzeit am Geschehen im Unternehmen teilzunehmen. Auch Mitarbeiter, die aus anderen Gründen, wie zum Beispiel der Pflege von Angehörigen, einer Vollzeitstelle nicht nachkommen können, ermöglicht Arbeit in Teilzeit ihrer Beschäftigung weiter nachzukommen.
Vertrauensarbeitszeit
Vertrauensarbeitszeit verlangt einiges an Kompetenzen, sowohl auf Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerseite. Da dieses Modell auf Vertrauen beruht, wird die tatsächliche Arbeitszeit nicht erfasst. Der Arbeitnehmer gestaltet seine Arbeitszeit vollkommen eigenverantwortlich. Zum Gelingen der Vertrauensarbeitszeit trägt vor allem eine strukturierte Kommunikation bei. Ziele müssen klar formuliert sein und die Mitarbeiter benötigen Talent in Selbst- und Zeitmanagement. Mit dem Fokus auf der fristgerechten Fertigstellung von Aufgaben und Projekten, bietet Vertrauensarbeitszeit jedoch die größte Flexibilität.
Gleitzeit
Gleitzeit ist eines der beliebtesten Arbeitszeitmodelle. Es hat sich besonders dann bewährt, wenn Arbeitnehmer zu einer bestimmten Kernarbeitszeit anwesend sein müssen. Vor und nach der Kernarbeitszeit können Zeiträume geschaffen werden, in welchen die Mitarbeiter selbst entscheiden, wann sie kommen und gehen.
Arbeitszeitkonten
Arbeitszeitkonten basieren auf einer vertraglich geregelten Arbeitszeit, die am Ende eines bestimmten Zeitraums abgearbeitet sein muss. Dieser Zeitraum ist im Grunde frei wählbar, häufig wird jedoch ein Jahr als Basis genommen. Während des Jahres können Mitarbeiter ihre Arbeitszeit so an ihre eigenen Möglichkeiten und Präferenzen anpassen, d.h. beispielsweise im Frühjahr und Herbst mehr arbeiten und die Arbeitszeit dafür im Sommer reduzieren. Entscheidend ist lediglich, dass die vereinbarte Stundenzahl am Ende des Jahres im Durchschnitt erreicht ist. Das ermöglicht Mitarbeitern, Zeit anzusparen und auszugeben.
Homeoffice
Homeoffice verspricht ähnlich wie die Vertrauensarbeitszeit besonders viel Flexibilität. In Zeiten des mobilen Internets und moderner Kommunikationslösungen ist der Arbeitsplatz zuhause schnell eingerichtet. Das ermöglicht es, Mitarbeiter zu beschäftigen, die weiter weg oder sogar im Ausland leben. Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, einen Teil ihrer Arbeit von zuhause aus zu erledigen – sofern die Projektabstimmung darunter nicht leidet. Auch dieses Arbeitszeitmodell kommt Arbeitnehmern entgegen, die nicht oder nur eingeschränkt vor Ort arbeiten können.
Fazit
Flexible Arbeitszeit ist dem Arbeitnehmer gegenüber immer mit einem gewissen Maß an Vertrauen verbunden. Die Flexibilität stellt erhöhte Anforderungen an das Selbst- und Zeitmanagement der Mitarbeiter. Um Chaos zu vermeiden, muss flexible Arbeitszeit daher gut geplant und strukturiert eingeführt werden. Wurde das richtige Arbeitszeitmodell gefunden, hat dies direkte Auswirkung auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Angestellte sind weniger gestresst, fühlen sich in ihrer Eigenverantwortung gestärkt und liefern bessere Arbeit ab.
Bildnachweise für diesen Beitrag:
199870642 © Rawpixel.com – stock.adobe.com
201198183 © olezzo – stock.adobe.com
223772161 © Syda Productions – stock.adobe.com
105060370 © Andrey Popov – stock.adobe.com