Zufriedene Mitarbeiter bringen mehr Leistung – das steht fest. Doch wie kann man als Führungskraft gewährleisten, dass die eigenen Mitarbeiter zufrieden sind? Für gewöhnlich reicht es nicht, ihnen nur die Arbeitsbedingungen attraktiver zu gestalten oder finanzielle Anreize zu schaffen. Was im Wettbewerb um die Fachkräfte der Zukunft eine stetig wachsende Bedeutung erhält, ist die Schaffung von sinnhaftem Mehrwert für die Mitarbeiter im Arbeitsalltag. Und hierzu können Führungskräfte entscheidend beitragen.
Zufriedene Mitarbeiter – Von der intrinsischen Motivation zum Flow
So verschieden die einzelnen Menschen auch sein mögen, wir haben doch alle die gleichen Grundbedürfnisse. Doch nicht alle Bedürfnisse sind gleichermaßen dringend und wichtig. Forscher sprechen in diesem Zusammenhang von einer Bedürfnispyramide und ordnen diese bestimmten Hierarchiestufen zu. Eine Erkenntnis lautet: Ist unser Bedürfnis nach Sicherheit, nach sozialer Anerkennung und nach physiologischer Grundversorgung gedeckt, so streben wir automatisch nach einer sinnhaften Tätigkeit – nach Selbstverwirklichung. Im Arbeitsalltag trägt hierzu insbesondere das Ausmaß an extrinsischer und intrinsischer Motivation des Mitarbeiters bei. Eine intrinsische Motivation liegt immer dann vor, wenn eine Person eine Handlung um ihrer selbst willen ausführt, wohingegen man von extrinsischer Motivation spricht, wenn eine Handlung hauptsächlich wegen bestimmter mit ihr verbundener Konsequenzen erfolgt. Arbeiten Mitarbeiter in Ihrer Firma allein des Geldes und des Prestiges wegen, dann sollten Sie mehr intrinsische Reize setzen, damit diese für ihre Arbeitstätigkeit (wieder) „brennen“.
Ist ein Arbeitnehmer intrinsisch motiviert, so investiert er nicht nur viel Energie und Konzentration für seine Arbeitstätigkeit, sondern ist auch in der Lage, Flow-Momente– Momente des konstanten „Fließens“ – beim Arbeiten zu erleben. Flow ist der angenehme Zustand, indem wir uns befinden, wenn wir in einer Aufgabe vollständig aufgehen und das Gefühl haben, das Orts- und Zeitgefühl zu verlieren. Im Flow-Erleben ist der Mitarbeiter überzeugt, sein volles Potenzial entfalten zu können. Diese Art von Selbstwirksamkeit ist für ihn gleichzeitig hochgradig sinnstiftend. Ein Wettbewerbsvorteil: Intrinsische Anreize und die Aussicht auf Flow-Erlebnisse im Arbeitsalltag sprechen in prominenter Weise auch die Bedürfnisse der erlebnisorientierten Generation Y sowie die Eigenarten der Generation Z, den Fachkräften von morgen, an. Für Führungskräfte lohnt es sich daher, strukturelle Rahmenbedingungen zu schaffen, um den aktuellen und den zukünftigen Mitarbeitern ein intrinsisch motiviertes Arbeiten zu ermöglichen.
Eine Führungskraft kennt den Weg, weist den Weg und geht ihn mit
Unternehmen sind wie lebende Organismen, die wachsen und sich an ihre sich stetig verändernden Umweltbedingungen anpassen müssen. Doch Wandel schafft auch Unmut. Viele Menschen fühlen sich heutzutage dem Gefühl ausgeliefert, zu viel Veränderungen in zu kurzer Zeit aushalten zu müssen. Dieses Wahrnehmungsproblem ist dem Umstand geschuldet, dass sich im Zuge der Digitalisierung und Modernisierung auch die Arbeits- und Fachkräfte fortwährend und zum Teil sogar radikal an den Arbeitsmarkt anpassen mussten bzw. müssen. Das Gefühl der raschen Vergänglichkeit ist daher im Bewusstsein des spätmodernen Menschen angekommen. Ein fester Arbeitsplatz, bei dem der Mitarbeiter überzeugt ist, einen sinnhaften Mehrwert zu erhalten bzw. zu leisten, schafft hingegen Stabilität. Die Aufgabe, diese Sinnhaftigkeit zu vermitteln, liegt bei der Führungskraft. Schließlich verfügt diese über die umfangreichste Handlungs- und Interpretationsmacht in einem Unternehmen.
Eine erfolgreiche Führungskraft ist nicht nur empathisch, kommunikationsstark und tatkräftig, sondern auch in der Lage, die Fähigkeit des eigenen Personals zu stärken, sich selbst kontinuierlich weiterzuentwickeln. In einer chaotischen und komplexer werdenden Welt brauchen Mitarbeiter daher eine Führung mit klaren Visionen und starken Werten, die ihnen dennoch Raum für die eigene Entfaltung gibt. Führungspersönlichkeiten sollten diesen daher mittels Storytelling – also durch narrative Angebote von firmeneigenen Identifikations- und Wertemustern – eine Art sinnhaftes „Denkgerüst“ vorlegen, welches gleichsam mitgestaltet werden darf. In diesem Zusammenhang muss den Mitarbeitern strukturell die Möglichkeit eingeräumt werden, sich im Arbeitsalltag zumindest teilweise selbst zu organisieren und zu regulieren, um ihnen ein Gefühl der eigenen Kompetenz und der Selbstbestimmung zu ermöglichen, was diese wiederum zu einem intrinsisch motivierten Arbeiten beflügelt. Ferner ist der regelmäßige Kontakt zu den Mitarbeitern sowie die gezielte Förderung des Gruppenzusammenhalts unabdingbar, um in einem Unternehmen nachhaltig Sinnhaftigkeit und Vertrauen zu gewährleisten.
Es ist für jedes Unternehmen unerlässlich, seinen Mitarbeitern zuzuhören und auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Ein Unternehmen ist fit für die Zukunft, wenn seine Mitarbeiter eine sinnstiftende Arbeit finden. Um intrinsische Motivation aufzubauen, legen wir bei SPECTRUM großen Wert darauf, unseren Mitarbeitern, egal ob Nachwuchskraft oder langjähriges Unternehmensmitglied, vielfältige, abwechslungsreiche, fordernde und vor allem erreichbare Aufgaben, Herausforderungen und Ziele zu setzen. Gleichzeitig sorgen hohe Freiheitsgrade für Spaß bei der Arbeit. Hinzu kommen beispielsweise ein regelmäßiger Austausch, individuelle und gezielte Weiterentwicklungsmöglichkeiten sowie flache Hierarchien.
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