Erfolgreich ohne Master-Studium – Jobeinstieg direkt nach dem Bachelor

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Bachelor und Master Ordner auf einem Schreibtisch.

Brauche ich unbedingt einen Master-Abschluss, um in der Berufswelt Fuß zu fassen? Diese Frage stellen sich zahlreiche Bachelor-Studierende und -Absolventen, die nach 3 bis 4 Jahren Studium endlich praktische Erfahrungen im Berufsleben machen möchten und die Nase voll haben vom Auswendiglernen und Hausarbeiten schreiben. Wir zeigen Dir, dass und wie Du erfolgreich ohne Master-Studium einen Job findest. 

Bacheloranden vs. Masteranden im Bewerbungsprozess 

Mit einem Bachelorabschluss verlierst Du in der Bewerbungsphase sowieso gegen die höher qualifizierten Masteranden? Nicht unbedingt! Welche Qualifikation Personalabteilungen voraussetzen, hängt von unterschiedlichsten Faktoren wie der aktuell verfügbaren Anzahl potenzieller Bewerber, der ausgeschriebenen Stelle, der Branche und vielem mehr ab. In einem Bereich oder bei einem Unternehmen, in dem es ausreichend Fachkräfte und Bewerber gibt, wird es schwieriger sein, sich gegen Wettbewerber mit einem höheren Abschluss durchzusetzen. Auch im Bereich der Wissenschaft ist ein Master unabdingbar. Branchen, die jedoch schwer mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen haben, werden froh sein, überhaupt jemanden zu finden. Zudem sucht nicht jedes Unternehmen ausschließlich „High, high, high Potentials“. Einige Masterstudiengänge vermitteln für den Arbeitsmarkt sogar eine zu genaue Spezialisierung.  

Ein gutes Team lebt von Diversität und unterschiedlichen Erfahrungsschätzen. Du kannst also auch mit einem Bachelor-Studium ein wertvolles Teammitglied sein. Vielleicht hast Du davor ja sogar eine Ausbildung abgeschlossen oder in diversen Praktika Berufserfahrungen gesammelt?  

Junge Frau schreibt Notizen von ihrem Laptop ab ist erfolgreich ohne Master
Young business woman writing down notes by looking at laptop.

Skills und Lernbereitschaft als Türöffner 

Wenn Dich nicht gerade ein Bewerbermanagement-System eines Konzerns automatisch aufgrund Deines Abschlusses aussortiert, hast Du wie jeder andere die Chance, Dich so zu präsentieren, wie Du bist. Welche fachlichen und sozialen Fähigkeiten kannst Du vorweisen? Wie sieht Dein bisheriger Werdegang aus? Lässt sich in Deinem Lebenslauf erkennen, dass Du in der Lage bist, Herausforderungen anzunehmen und Dich durchzubeißen? Und hast Du richtig Bock, Neues zu lernen? Dann zeig, was in Dir steckt. Nur verstellen solltest Du Dich nicht, denn dann kann weder Dein zukünftiger Arbeitgeber noch Du einschätzen, ob ihr wirklich zusammenpasst.  

SPECTRUM Tipp: Fühlst Du Dich bei den Themen Bewerbung und Vorstellungsgespräch noch etwas unsicher, findest Du auf unserem SPECTRUM Blog unzählige Beiträge, die Dir bei der Vorbereitung helfen. 

Stell Dir außerdem die Frage, ob es unbedingt der größte Konzern des Landes sein muss. Es gibt so viele mittelständische und auch kleine Unternehmen, die super erfolgreiche „Hidden Champions“ in ihrer Branche sind. Meist lernst Du hier in der Anfangsphase deines Berufseinstiegs aufgrund der breiteren Aufgabenbereiche deutlich mehr als in riesigen Abteilungen, in welchen Du nur eine „Nummer“ bist. Nach ein paar Jahren warten sowieso wieder ganz neue Chancen auf Dich. 

Geld, Geld, Geld 

Und dann wäre da noch das Finanzielle. Viele Unis und Hochschulen trichtern Dir schon zu Beginn des Studiums ein, dass Du zur Elite Deutschlands gehörst und mit einem Wahnsinns-Jahresgehalt einsteigen wirst. „Verkauf Dich ja nicht unter Wert!“, sagen sie.  

Sollen wir Dir etwas verraten? Auch wenn heutzutage eher die Arbeitgeber um die Bewerber kämpfen müssen, wirst Du als Berufseinsteiger – egal ob Bachelorand oder Masterand – keine Unsummen verdienen! Es gibt in jeder Firma ein Gehaltsgefüge, das nicht plötzlich auf den Kopf gestellt werden kann. Wenn Du als Einsteiger gleich viel verdienen würdest wie Teammitglieder, die über ein paar Jahre Berufserfahrung verfügen, ist das alles andere als fair. Zudem können sich viele Mittelständler und kleine Unternehmen die von großen Firmen aufgerufenen Spitzengehälter einfach nicht leisten. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. 

Unsere Empfehlung lautet daher: Informiere Dich im Vorfeld sehr gut über die im gesuchten Bereich gezahlten Gehälter und orientiere Dich am Durchschnitt. Dabei musst Du keinesfalls deutlich darunter liegen, aber Bewerber mit viel zu hohen Gehaltsvorstellungen werden gern aussortiert. Besser wären Entwicklungsmöglichkeiten und Zielvereinbarungen, durch deren Erreichung Du Dir nach Jobbeginn Erhöhungen verdienen kannst. Aber Geld ist nicht alles. Findest Du eine Arbeit, die Dir Spaß macht und ein Team, mit dem Du Dich gut verstehst, ist das deutlich mehr wert als 200 Euro mehr im Monat zu verdienen! 

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Das richtige Sprungbrett finden 

Doch wie findest Du jetzt den passenden Job? Grundsätzlich haben Absolventen meist eine Herausforderung: Die Lücke zwischen dem im Studium gelernten und dem in der Praxis verlangten Wissen, ist oft groß. Beim direkten Berufseinstieg musst Du nicht selten den Sprung ins eiskalte Wasser wagen. Aus diesem Grund gibt es mittlerweile zahlreiche Junior-Stellen und Traineeprogramme, die Dich anfänglich unter eine Art Welpenschutz stelllen. In den ersten Monaten oder sogar Jahren genießt Du Unterstützung und erhältst eine besondere Einarbeitung. Allerdings gibt es hier große Unterschiede. Achte bei der Auswahl des Einstiegs-Jobs unbedingt darauf, dass Du nicht als billige Arbeitskraft ausgenutzt wirst. Traineeprogramme sind bwsp. nicht standardisiert, sodass Unternehmen sie gestalten können, wie sie möchten. Mehr dazu in unserem Beitrag „Top Traineeprogramme“. 

SPECTRUM Insight: Wirf gerne auch einen Blick auf unser Traineeprogramm. Mit 35 Jahren Erfahrung haben wir bereits zahlreiche Absolventen auf ihrem Weg in die Berufswelt begleitet. Nach 12 bis 18 Monaten bist Du fit für die nächste Sprosse der Karriereleiter und ein echter Experte auf Deinem Gebiet. 

Aber mach Dir keinen Stress – Du hast circa 40 Jahre Zeit, Erfahrungen zu sammeln und Deinen Verdienst zu steigern. Jetzt kümmere Dich erst einmal um den Jobeinstieg. Oder soll es doch ein Masterstudium sein? 

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