Diversity Management – was Vielfalt im Unternehmen ausmacht

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Verschiedenfarbige silhouetten Diversity Management in a Nutshell

Immer mehr Unternehmen legen Wert darauf, eine Vielfalt in Bezug auf die Menschen in ihrer Organisation aufzubauen. Doch welcher Mehrwert wird durch Vielfalt überhaupt generiert und wieso sind Unternehmen so scharf darauf den Vielfaltsgedanken zu inszenieren? Welche Dimensionen hat Diversität und wie kann sie realisiert werden?

Warum Diversity Management?

Ziel des Diversity Managements ist es, Stereotype abzubauen. Gelingt dies, bringt Vielfalt Kreativität, Innovation und dadurch auch erhöhten Unternehmenserfolg – heißt es. Doch Vielfalt im Betrieb ist nicht immer garantiert und muss oft erst einmal hergestellt werden. Hinzu kommt, dass es gar nicht so einfach ist, bunt gemischtes Personal zu bekommen.

Verschiedene Dimensionen der Vielfalt

Welche Charakteristika machen eine Belegschaft überhaupt vielfältig?

Das Alter

Für Unternehmen sind „alte Hasen“ genauso wichtig wie junge Köpfe. Sinnvoll ist es daher, eine Mischung aus verschiedenen Altersgruppen herzustellen. Die Umsetzung ist heute jedoch für viele eine Herausforderung. Durch den demographischen Wandel haben Arbeitgeber mit einem abnehmenden Angebot an Fachkräften zu kämpfen, wodurch sich der Wettbewerb um junge Talente immer weiter verschärft. Die Folge: die Belegschaft altert.

Ältere Mitarbeiterin betrachtet Dokumente in einem von mehreren Ordnern

Das Geschlecht / Die Sexualität

Die Dimension Geschlecht geht weit über das männliche und weibliche hinaus. Das zeigt schon allein die aus dem englisch kommende Abkürzung LGBTQIA+. Sie steht für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, queere, intersexuelle und asexuelle Menschen und wird genutzt, um alle miteinzuschließen und die Vielfalt korrekt abzubilden.

Die Beschäftigung mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen kann Türen zu neuen Mitarbeitern oder Kunden öffnen. Fühlen sich bspw. alle Mitarbeiter gleichermaßen angesprochen, beeinflusst das die Arbeitsmotivation. Schon bei der Ansprache potentieller Bewerber sollte daher auf eine diskriminierungsfreie bzw. diversity-sensible, d.h. gendergerechte Sprache, Wert gelegt werden. So ist in Stellenausschreibungen mittlerweile zum Beispiel die Abkürzung m/w/d (männlich / weiblich / divers) zu finden.

SPECTRUM Tipp: Ehrlichkeit kommt immer gut an! Darum darf auch beispielsweise offen kommuniziert werden, wenn es aktuell an Frauen in einer Arbeitsposition mangelt und man den Anteil gerne erhöhen würde. Gerade in Führungspositionen sind Frauen immer noch unterrepräsentiert.

Die Religion

Damit Mitarbeiter sich wohlfühlen und effektiv arbeiten, ist es wichtig, dass ihr Glaube auf der Arbeit akzeptiert wird. Das kann zum Beispiel ausgedrückt werden, indem verschiedene religiöse Feiertage berücksichtigt werden, entsprechende Angebote in der Kantine vorhanden sind oder ein stiller Raum für Gebete zur Verfügung steht. All dies zeugt von Respekt.

Behinderungen

Oftmals wird Menschen mit Behinderung zu wenig zugetraut und befürchtet, dass sie keine ausreichende Arbeitsqualität leisten können. Durch Diversity Management können ihre Potenziale hervorgehoben und ausgeschöpft werden. Gegebenenfalls müssen allerdings Arbeitsplätze angepasst werden, damit Mitarbeiter die Anforderungen erfüllen können. Barrierefreiheit am Arbeitsplatz ist hierfür unentbehrlich.

Ein diverses Team entwickelt gemeinsam eine Strategie am Flipchart

Die Ethnische Herkunft

Unternehmen können davon profitieren, Mitarbeiter verschiedener internationaler Herkunft einzustellen. Dadurch können gerade in Zeiten der Globalisierung neue Märkte geöffnet und neue Kunden und Partner gewonnen werden. Spezielle Sprach- und Kulturkenntnisse sind immer eine Bereicherung für ein Unternehmen.

SPECTRUM Insight: So haben wir uns dieses Jahr beispielsweise mit dem Deutsch-Türkischen Institut für Arbeit und Bildung e.V. in Mannheim verbunden, das sich vorrangig für die Begegnung und Verständigung von Deutschen und in Deutschland lebenden Menschen mit türkischem Migrationshintergrund einsetzt.

Allein diese Beispiele zeigen, dass es viele unterschiedliche Faktoren gibt, die die Diversität in einem Unternehmen ausmachen. Hinzu kommen verschiedene Lebensstile sowie zahlreiche Einstellungen und Meinungen jedes Einzelnen. Und diese Vielzahl ist es, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei der Realisierung von Diversität vor eine große Herausforderung stellt.

Diversity richtig einsetzen

Diversity Management kann Perspektiven öffnen, Brücken bauen und vor allem Chancen ermöglichen. Doch dafür muss es auch richtig eingesetzt werden.

In Zeiten des Fachkräftemangels ist zur Umsetzung des Diversity Managements vor allem das sogenannte Employer Branding wichtig, also der Aufbau einer attraktiven Arbeitgebermarke. Zwei der sichtbarsten Instrumente dazu stellen heutzutage beispielsweise die Website oder die Social Media Profile eines Unternehmens dar. Die meisten Bewerber machen sich dort ein Bild vom Unternehmen. Wichtig ist hierbei, in Texten, Videos und auf Bildern auf eine authentische Darstellung zu achten und auf persönliche Identifikation sowie persönliche Geschichten zu setzen. Die Vielfalt einfach nur zu inszenieren, ist keinesfalls zielführend. Wird dem Nutzer eine gewisse Vielfalt präsentiert, muss sich diese auch bei späteren Kontaktpunkten mit dem Unternehmen bewahrheiten. Zu empfehlen ist daher zum Beispiel die Nutzung von Fotos, auf welchen die eigenen Mitarbeiter abgebildet sind, um einen echten Einblick zu geben.

Fünf Kollegen unterschiedlicher Herkunft posieren für ein Gruppenbild

Desweiteren lohnt es sich, die eigene Recruiting-Strategie einmal zu überprüfen. Welche Zielgruppen sprechen Sie durch Ihre Kommunikation tatsächlich an? Und gibt es vielleicht andere, die ebenfalls interessant wären?

SPECTRUM Insight: Als international tätiger Rekrutierungs- und Qualifizierungsspezialist unterstützen wir Sie gerne bei der Gewinnung und Ausbildung talentierter Nachwuchskräfte und Experten. Dabei suchen wir nicht nur nach „Schema F“, sondern beispielsweise auch nach motivierten Studienabbrechern oder Quereinsteigern, die wir anschließend individuell für Ihren Bedarf qualifizieren.

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Zur Orientierung hier die allgemeinen Schritte zur Implementierung von Diversity Management:

  1. Strategie

Wovon kann durch Diversity Management profitiert werden? Beispielsweise kann neue Kundschaft oder eine Geschäftspartnerschaft daraus resultieren. Vielfalt vergrößert also automatisch das Netzwerk.

  1. Nullanalyse

Wie ist die aktuelle Lage? Wo und wie viel Vielfalt ist bereits vorhanden? Wie sind Mitarbeiter oder auch die Kundschaft zusammengesetzt?

  1. Planung

Wie kann die Vielfalt verstärkt werden? Wo macht die Verstärkung Sinn? Welche Chancen und Risiken birgt das?

  1. Umsetzung

Jetzt gilt es, die geplanten Maßnahmen in vollem Umfang umzusetzen.

  1. Evaluation (Erfolgskontrolle)

Was könnte optimiert werden? Was lief bereits gut? Könnte dies noch auf andere Bereiche ausgeweitet werden?

Damit Diversity Management im Unternehmen richtig funktioniert, muss es in die Unternehmenskultur miteingebunden werden. So individuell Ihr Unternehmen ist, so individuell wird auch die Lösung für Sie aussehen. Es ist lediglich wichtig, dass alle Dimensionen der Vielfalt bedacht und miteinbezogen werden.

Team feiert die gemeinsame Teamarbeit durch zusammenstecken der Hände über einem Tisch

Fazit

Vielfalt birgt für Unternehmen einige Vorteile und ist deswegen sehr rentabel. Eine Vielfalt an Köpfen bringt neue Ideen und fördert Kreativität. Außerdem wird das Arbeitsklima innerhalb der Firma durch den Aufbau von Wertschätzung und die Beseitigung von Vorurteilen unter den Mitarbeitern verbessert. Der tolerante und respektvolle Umgang steigert auch die Attraktivität als Arbeitgeber, sodass dieser einen größeren Pool an Fachkräften zur Verfügung hat. Diversität kann zudem ein Wettbewerbsvorteil sein und den Profit erhöhen. Sie sehen: Es gibt viele Gründe warum es sich lohnt, den Vielfaltsgedanken im eigenen Unternehmen zu leben.

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Wir machen aus Talenten Experten.

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