Ist Ihr HRM disruptiv?

Eine geordnete Flugformation wird von einem Querflieger durchbrochen.

Vom Fernsehen zu Netflix, von der CD zu Spotify oder vom Taxi zu Uber, Disruption ist in aller Munde. Aufstrebende Start-Ups sprechen von ihren disruptiven Innovationen. Im Rahmen der Digitalisierung ist der Begriff zum Trend schlechthin geworden. Doch was bedeutet eigentlich Disruption?

Unterbrechungen mit zerstörerischer Wirkung

Das lateinische Wort „disruptum“ steht für „unterbrechen“. Auch das englische „disruptive“ lässt sich mit „unterbrechend bzw. stören und zerstörerisch“ übersetzen. Der Duden definiert eine „Disruption“ als „Unterbrechung, Zerrüttung und Zerreißung“. Disruptionen sind dementsprechend Unterbrechungen mit zerstörerischer Wirkung.

Disruptive Technologien

Disruptive Innovationen sind größtenteils technologiegetrieben. Eine disruptive Innovation ist ein Prozess, in welchem ein Produkt oder eine Dienstleistung aus einer Nische im Markt beginnt, die dominierende Lösung schrittweise zu verdrängen. Neue Technologien helfen dabei, bestehende Geschäftsmodelle zu verdrängen. So war das Auto eine disruptive Technologie zur Kutsche, das Handy zum Festnetztelefon und das Smartphone zum Handy. Disruptionen als Form einer Innovation sind historisch also kein neues Phänomen, jedoch beschleunigt die Digitalisierung diese Entwicklung mit neuen Funktionsweisen und Geschäftsmodellen enorm.

Verpassen Unternehmen es, disruptive Technologien zu erkennen, ist die Gefahr groß, von einem Nischenprodukt verdrängt zu werden. So wurde Kodak mit dem Vormarsch digitaler Bilder verdrängt, das lineare Fernsehen zunehmend von Netflix abgelöst und der klassische Taxidienst wird aktuell von Uber stark unter Druck gesetzt.

Bunte Dominosteine auf einem Holztisch fallen um.

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit

Die Welt dreht sich in den letzten Jahren etwas schneller. Unternehmen sind nicht mehr ausschließlich mit der Konkurrenz aus der eigenen Branche konfrontiert, sondern müssen auch damit rechnen, von branchenfremden Startups verdrängt zu werden. Mit alten Denkweisen stellen sich keine neuen Ideen ein. Wer auch in der Zukunft erfolgreich sein will, oder selbst zum Disruptor werden möchte, braucht neue Denkansätze, Lösungen und Mut. Es gilt den Status quo zu hinterfragen. Die folgenden Tipps können dabei helfen.

Technologische Trends im Blick halten

Um im Wettbewerb die Nase vorn zu haben, braucht es eine an den stetigen Wandel angepasste Strategie. Dazu gehört, kontinuierlich aktuelle Technologietrends im Auge zu behalten. Denn ein strategischer Technologietrend zeichnet sich laut den Analysten des IT-Analysehauses Gartner vor allem durch sein disruptives Potenzial für die kommenden Jahre aus.

KI-gestützte Software, selbstlernende Analytic-Tools, Autonomisierung – Der Gartner “Hype Cycle for Emerging Technologies”, gibt jährlich im August einen Einblick auf welche Technologietrends sich der Markt einstellen muss. Betrachtet man die Hype Cycles der vergangenen Jahre, fällt auf, mit welcher Präzision die Analysten die Trends der schnelllebigen IT-Welt vorhersehen. Bereits 2007 wurde beispielsweise prognostiziert, dass der 3D-Druck bis spätestens 2017 seinen Hype erreichen würde oder 2005 vorhergesagt, dass Augmented Reality seinen Höhepunkt 2015 erreichen würde. Nur Unternehmen, welche frühzeitig mögliche Relationen zwischen technologischen Entwicklungen und dem eigenen Geschäftsmodell entdecken, sind in der Lage, rechtzeitig auf diese zu reagieren und sich dem Markt anzupassen.

Mitarbeiter erläutert den Begriff Disruption in einem Meeting.

Disruptives HRM

Die Digitale Transformationsprozesse wirken sich auch auf die Personalabteilungen in Unternehmen aus. Hierbei stellt sich die Frage, ob durch die disruptive Atmosphäre nicht nur neue Aufgaben für HR entstehen, sondern zu einer Disruption des HRM selbst führen. Durch die disruptiven Veränderungen stehen Personalabteilungen, wie auch das gesamte Unternehmen, vor einer stark veränderten Ausgangssituation. Im Vordergrund steht nicht mehr der einzelne Mitarbeiter oder die Personalprozesse sondern die Arbeitsumgebung insgesamt, in der sich die Mitarbeiter in einem menschlich-technologisches Netzwerk entfalten und weiterentwickeln sollen.

Querdenker fördern

In den Führungsetagen vieler deutscher Unternehmen herrscht zu viel Gleichheit. Das führt zu Harmonie, jedoch nicht zum Erfolg. Unternehmen brauchen Querdenker, die Gewohntes in Frage stellen. Aufsteigende Führungskräfte passen sich zunehmend mehr an die Meinungen und Verhaltensweisen im Unternehmen an. Diese Übereinstimmung führt zu einem harmonischen Miteinander ohne Reibungsverluste und wirkt für Unternehmen somit erst einmal nicht schlecht. Gleichzeitig leidet darunter aber vor allem die Kreativität und der Innovationsgeist. Damit Unternehmen innovationsfähig bleiben, müssen sie eine gewisse Unordnung zulassen. Dafür braucht es Menschen, die sich trauen das Gewohnte in Frage zu stellen, Perspektiven wechseln und neue Zusammenhänge finden. Unternehmen brauchen unangepasste Mitarbeiter, die neue Wege gehen, um kreative Lösungen für das Unternehmen zu finden.

Kreativen Raum schaffen

Auch wenn man Ideen nicht erzwingen kann, kann man kreatives Denken fördern.
Viele klassische Arbeitsräume behindern das Entfalten von Ideen. Wirft man einen Blick auf die Innovationsfabriken im Silicon Valley, entdeckt man schnell, was diese Kreativkultur ausmacht. Menschen werden kreativ, wenn sie im Beruf arbeiten dürfen, wie sie privat leben. Freundschaftlicher Abstand, ständiger Dialog, Flexibilität und Wohlfühlatmosphäre. Wer auf der Suche nach Ideen ist, sollte sich seine Arbeitsumgebung genauer ansehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man das eigene Geschäftsmodell fit für die Zukunft machen will oder ein neues disruptives Start-Up entwickelt. Der alte Konferenzraum wird jedenfalls an seine Grenzen stoßen.

Mitarbeiter in einem kreativen Arbeitsraum mit Lounge Atmosphäre.

SPECTRUM Insight: Auch wir bieten unseren Mitarbeitern vielfältige Methoden und ausreichend Raum für kreatives Arbeiten. Sei es über Ansätze wie bspw. Design Thinking oder die schlichte Bereitstellung zahlreicher Wohlfühllounges, der Kreativität freien Lauf zu lassen und brillante Ideen zu entwickeln, steht bei uns nichts im Wege.

Fazit

Disruptive Innovationen und Geschäftsmodelle gab es schon immer: Glühbirnen, Dampfmaschinen, GPS. Mit der rasanten Entwicklung neuer Technologien haben sich diese jedoch enorm beschleunigt. Um im Markt zu bestehen und nicht von einem dynamischen Start-Up den Rang abgelaufen zu bekommen, müssen Unternehmen sich den Veränderungen anpassen. Dabei gilt es technologische Trends im Blick zu behalten, Querdenker zu fördern und Raum für Kreativität zu schaffen. Das hilft dabei, kontinuierlich das eigene Geschäftsmodell und das eigene HRM zu hinterfragen und somit neue kreative und innovative Lösungen zu finden.

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