Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen, Automatisierung – alles Entwicklungen, die uns um unsere aktuellen Jobs bangen lassen. Die Digitalisierung wird in den nächsten Jahren zahlreiche Berufe auslöschen, das ist sicher. Doch hat sie einen solch „schlechten Ruf“ verdient? Schafft sie nicht auch neue Arbeitsplätze? Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie es um Ihren Job steht? Was können Sie tun, um sich und Ihre Mitarbeiter vor der Arbeitslosigkeit zu schützen?
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Eine Spur der Vernichtung
Die Geschwindigkeit der digitalen Fortschritte kommt uns vor als würden Autos mit Tempo 200 an uns vorbeirasen. Aktuell werden diese noch von Menschenhand gelenkt, doch wie lange noch? Erwartet uns eine Zukunft, die den Werken der Hollywood-Filmindustrie plötzlich doch nicht so unähnlich sind? Was bleibt? Was verschwindet? Und was kommt?
Die Maschinen nehmen uns unsere Arbeit weg! Oder nehmen sie sie uns ab? Taxifahrer, Fabrikarbeiter, Buchhalter, Anwälte, Steuerberater, Assistenten, Einkäufer und viele mehr gehören zur gefährdeten Berufsgruppe. Dabei stehen nicht nur derartige Berufe vor einer Existenzkrise. Auch Menschen auf Entscheiderpositionen dürfen sich nicht in Sicherheit wägen. Schon 2016 rechnete man damit, dass in den USA und Deutschland nahezu jeder zweite Arbeitsplatz von der Digitalisierung bedroht sein wird. 2018 sprach man „nur“ noch von 14%.
Davon auszugehen, dass der eigene Job nicht darunterfällt, könnte verheerend sein. Auch wenn man es nicht gern hören will: Niemand ist unersetzbar. „Wegdigitalisiertwerden“ ist nicht nur ein kompliziertes Wort, für viele wird es zur Realität werden. Der Einsatz von Maschinen wird sich nicht darauf beschränken, Aufgaben zu übernehmen, die wir als lästig empfinden.
Vielmehr müssen wir uns jetzt damit auseinandersetzen,
- welche Jobs ganz von der Bildfläche verschwinden werden, weil sie automatisiert werden können.
- welche Berufe zwar bestehen bleiben, sich jedoch durch digitale Einflüsse inhaltlich verändern werden.
- welche Jobrollen vollkommen neu entstehen.
Blogartikel-Kompakt: Das Videointerview zum Thema
Klar ist eines: Die Automatisierung hält in alle Bereiche Einzug, Verstecken zwecklos. Köche, Kassierer, Texter, LKW- und Busfahrer oder Postboten werden zu einem gewissen Zeitpunkt wohl nur noch historische Bezeichnungen sein. Doch werden wir nicht alle morgen arbeitslos sein, weil Roboter, Algorithmen und künstliche Intelligenzen uns die Jobs wegnehmen. Zwar werden Millionen Jobs vernichtet, doch …
Die Entstehung von Neuem
So schockierend uns die Vernichtung altbekannter Berufe vorkommen mag, so spannend ist die Entstehung von neuen, exotischen Berufsbildern. Es entsteht eine Verschiebung. So liegt der Fokus beispielsweise nicht mehr auf der Fertigung von Autos, sondern auf der Lösung des „Problems“ Mobilität, d.h. die Fragestellung „Wie komme ich so schnell wie möglich von einem zum anderen Ort?“.
Zweidrittel der Jobs, die unsere Kinder später einmal ausüben werden, kennen wir heute noch nicht einmal beim Namen. So gibt es bisher weder Ausbildungen noch Studiengänge für diese Bereiche.
Inwieweit das Verhältnis zwischen neuen und vernichteten Berufen ausgeglichen sein wird, kann heute niemand mit Sicherheit sagen. Einschätzungen gibt es sowohl in die eine als auch die andere Richtung. Recht klar ist jedoch, dass in Zukunft besonders Experten aus mathematischen, naturwissenschaftlichen und technologischen Fachbereichen gefragt sein werden. Ebenso Berufe, die sich mit besonders komplexen menschlichen Beziehungen beschäftigen, wie etwa Ärzte, Pfleger, Therapeuten und ähnliche. Zwar werden sich diese durch die Digitalisierung verändern, jedoch keineswegs verschwinden.

Eines jeden Aufgabe
Ein Leben lang einen einzigen Job ausüben? Das werden wir in Zukunft nicht mehr. Schon jetzt zeichnet sich im Verhalten der Generation Y und Z Sprunghaftigkeit ab. Das ganze Berufsleben wie die eigenen Eltern in einem einzigen Unternehmen verbringen? Kommt gar nicht in die Tüte, viel zu langweilig. Ähnlich wird es sich mit den eigenen Jobrollen verhalten. Wer sich nicht stetig weiterentwickelt und in einer rasanten digitalen Welt seine Kompetenzen aufpoliert, wird abgehängt. In der Arbeitswelt zu bestehen, heißt ständig am Ball zu bleiben sowie flexibel und agil zu sein. Eine langfristige Karriereplanung ist unmöglich. Vielmehr müssen aktuelle Entwicklungen uns Anlass zur persönlichen Weiterentwicklung geben. Lebenslanges Lernen wird zur Grundvoraussetzung für beruflichen Erfolg.
Wer das verstanden hat, findet einen neuen, womöglich sogar besser bezahlten Job. Statt in Abwehrhaltung gegenüber der digitalen Technik zu gehen, sollten wir ihr gegenüber offen sein und sie als Hilfsmittel begreifen, das unsere Arbeit effizienter macht. Natürlich stellen die heutigen Entwicklungen unsere Gesellschaft vor eine große Herausforderung. Sie ist jedoch nicht unmöglich zu meistern.
Besonders Unternehmen sollten sich im Klaren darüber sein, in welchen Bereichen Weiterbildung dringend notwendig ist, in welchen Abteilungen eingestellt werden sollte und in welchen nicht. Vor allem die Mitarbeiter, deren Tätigkeit von einer radikalen Auslöschung bedroht ist, verfügen oft über die Qualifikationen oder das Potenzial für neue Berufe. Man muss es nur erkennen. Und zwar jetzt!

SPECTRUM Insight: Genau hier setzen wir mit unseren Talent Solutions an und machen aus Talenten Experten. Wissen Sie, ob Sie die richtigen Menschen für zukünftige Tätigkeiten haben? Wir analysieren, was Ihre Mitarbeiter dazulernen müssen, um über die Skills zu verfügen, die Sie in der digitalen Welt benötigen. Ergänzend sorgen wir für ausreichend Nachwuchskräfte sowie berufserfahrene Experten, sodass Sie auch langfristig und nachhaltig Erfolge verzeichnen können. Anschließend übernehmen wir die Qualifizierung Ihrer vorhandenen und neu dazugewonnen Mitarbeiter.
Fazit
In den letzten dreihundert Jahren gab es laut Experten weniger Veränderungen als es die nächsten 30 Jahre geben wird. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt uns jedoch, dass technischer Fortschritt schon immer neue Arbeitsplätze geschaffen hat, wenn andere überflüssig wurden. Mehr noch: Schlussendlich war die Gesellschaft immer wohlhabender. Ob die Digitalisierung den gleichen Effekt hervorrufen wird oder nicht, wird sich zeigen. Bewahrheitet sich diese Annahme, sollten wir allerdings für eine ausgeglichene Verteilung des durch die digitale Revolution entstehenden Wohlstands kämpfen. Die Schere zwischen hochqualifiziertem und Niedriglohn-Personal darf nicht zu weit auseinandergehen.
Zudem sollten wir nicht zu sehr an der Arbeitswelt, wie wir sie kennen, festhalten, sondern uns damit beschäftigen, wie die Arbeitswelt der Zukunft aussehen könnte.
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