#Wirbleibenzuhause wäre ja wunderbar, wenn man den ganzen Tag auf dem Sofa chillen und Filme streamen dürfte. Doch wie wir in Teil 1 dieses Beitrags erläutert haben, können die meisten von Euch das nicht. Das Studium verlangt nach Aufmerksamkeit. Leider lauern zuhause jedoch viele Ablenkungsfallen. Disziplin, Ehrgeiz, Eigeninitiative und Durchhaltevermögen sind gefragt! Fällt es Dir schwer, Dich zu motivieren, bist Du damit nicht allein. Wir helfen Dir dabei, Deinen Tag zu strukturieren und effizient etwas zustande zu bringen.
Studieren im Home-Office: Die Home-University meistern
Wer hätte das gedacht? Dein Präsenzstudium ist aufgrund von COVID-19 plötzlich und unverhofft in eine Art Fernstudium umgeschlagen: Alles muss zuhause erledigt werden. E-Learning und das Online-Studium sind Deine neue Realität. Doch wie um Himmels Willen sollst Du Dich von den unzähligen Aufgaben und Einflüssen – den „Ablenkungsmonstern“ – losreißen, die in den eigenen 4 Wänden lauern und Dich ständig attackieren? Deine Lerneinheiten und Aufgaben verschiebst Du von Stunde zu Stunde, um sie anschließend zu vertagen. Werde Dir zunächst darüber bewusst, was genau Dich ablenkt. Anschließend bekämpfst Du die Auslöser für Deine Prokrastination mit einem klar strukturierten Tag und festen Regeln, um Dir die isolierte Arbeitsweise so produktiv und angenehm wie möglich zu gestalten und fleißig ans Werk zu gehen.
1. Ablenkungsmonster jagen und einfangen
Home-University ist scheiße? Ach komm, das Selbststudium hat auch viele positive Seiten: Wann bist Du das letzte Mal von Montag bis Sonntag in Jogginghose rumgelaufen? Wann hast Du Dir durch den Wegfall der Anreise zur Uni so viel Zeit gespart? Wann konntest Du all die Menschen, die Du doof findest, schon einmal so lange meiden? Wann durftest Du Dir Deine Zeit und Deinen Arbeitsrhythmus in der Vergangenheit so selbstbestimmt einteilen wie jetzt? Diese Gründe reichen Dir nicht aus, um motiviert durchzustarten? Dann lass uns mal herausfinden, wodurch Deine „Erledigungsblockade“ ausgelöst wird. Hier ein paar Beispiele, die Dir bei der Identifikation Deiner persönlichen Zeitfresser helfen:
- Spaßiges: TV, Streaming, Podcasts, Radio, Social Media, etc.
- Externes: Anrufe, Chatnachrichten, E-Mails, etc.
- Internes: Im Haushalt anwesende Personen, der Kühlschrank
- Liegengebliebenes: Putzen, Waschen, Kochen, die längst überfällige Steuererklärung, etc.

Bevor Du Dich beim Anblick dieser Dinge – welchen Du nur allzu gerne Deine Aufmerksamkeit schenken würdest – runterziehen lässt, möchten wir Dich darauf hinweisen, dass sie nicht pauschal verboten sind. Geh ihnen ruhig nach, aber eben zur richtigen Zeit und im richtigen Maß! Wie Dir das gelingt, zeigen wir Dir mit den folgenden drei Lektionen.
2. Dem Tag eine Struktur verpassen
Zuhause fehlt Dir die vorgegebene Arbeitsstruktur. Damit Dir das selbstständige Lernen, das Schreiben Deiner Seminar- oder Abschlussarbeit oder sonstige Prüfungsvorbereitungen leichter fallen und Du am Abend auf einen produktiven Tag zurückblicken kannst, musst Du Dich also selbst organisieren – keine Angst, auch Du hast Organisationstalent. Um Deine Zeit besser zu managen, teilst Du Deine Tage einfach mithilfe unserer Tipps in Lern- und Freizeit auf. So trennst Du Dein Studium kinderleicht von Deinem „Privatleben“.
Erste Lektion: Mit einem Morgenritual starten
Aufstehen, anziehen, frühstücken!
Steh morgens immer zur gleichen Uhrzeit auf. Je nachdem, ob Du eher ein Lerchen-oder Eulen-Typ bist, kann das ganz früh oder etwas später sein – nur nicht zu spät. Wir sprechen von MORGENS, nicht von MITTAGS! Und die Partyausrede „zu lange wach gewesen“ gilt aufgrund des aktuell herrschenden Kontaktverbots auch nicht.
Wunderbare Tipps dazu findest Du in unserem Beitrag Früh aufstehen? 6 Tipps wie Du als Morgenmuffel garantiert besser aus dem Bett kommst.

Wichtig ist außerdem, dass Du Dich wie an einem normalen Unitag ins Bad begibst und Dich umziehst – auch wenn der Schlafanzug noch so gut sitzt. Dabei musst Du nicht unbedingt Dein schickstes Outfit anziehen (eine Jogginghose tut‘s auch), aber wem es in punkto Disziplin und Motivation hilft, darf das gerne machen.
Und zu guter Letzt sollte die wichtigste Mahlzeit des Tages folgen: Das Frühstück. Genieße und zelebriere es an einem gedeckten Tisch und schieb Dir nicht nur ein halbes Brötchen mit einer Scheibe Käse rein.
SPECTRUM Tipp: Nutze die Morgenroutine gerne für Deine Ablenkungsmonster. Noch ein Gang zum Kühlschrank gefällig? Lust auf eine Folge Deiner Lieblingsserie während dem Essen? Geschwind die Spülmaschine ausräumen? Kein Problem! Setze Dir aber eine fixe Uhrzeit, zu der Du mit Lektion 2 beginnst – und zwar jeden Tag zum gleichen Zeitpunkt. Ansonsten steckst Du schneller wieder in der Prokrastination als Du Corona sagen kannst.
Zweite Lektion: Auf den Hosenboden setzen
Wohlfühlatmosphäre schaffen, loslegen, konzentrieren!
Um mit Freude in Deine Studienaufgaben zu starten, solltest Du eine schöne Arbeitsumgebung vorfinden. Besitzt Du keinen Schreibtisch, kannst Du übergangsweise beispielsweise den Esstisch nutzen. Arrangiere Deine Arbeitsmittel dabei so, dass Du gut damit zurechtkommst und kein Durcheinander herrscht. Niemand setzt sich gerne an einen chaotischen Arbeitsplatz. Achte darauf, dass Du bequem (nicht gemütlich) sitzt, sonst wirst Du innerhalb kürzester Zeit mit Rückenschmerzen zu kämpfen haben.

Ist das Setting bereit, kann es losgehen. Bevor Du Dich jedoch total verzettelst, vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr siehst und nicht weißt wo Du anfangen sollst, solltest Du Dir einen Lernplan erstellen. Wie das geht, zeigen wir Dir in unserem Beitrag Die Prüfungsphase ohne Lernstress überstehen – mit einem Lernplan. Kleine Tages- und Wochenziele bringen Dich besser voran und sind viel motivierender als das große Ganze. Also immer eins nach dem anderen! Bietet Deine Uni gerade Online-Vorlesungen an, solltest Du diese unbedingt auch in Deinen Tagesplan integrieren.
Generell spielt es überhaupt keine Rolle, ob Du Dich zuerst den Dingen widmest, die mehr Spaß machen oder den Dingen, auf die Du überhaupt keine Lust hast. Die Hauptsache ist, dass Du überhaupt anfängst. So fällt es Dir viel leichter am Ball zu bleiben.
SPECTRUM Tipp: Du hast die Nase voll davon auf Dich allein gestellt zu sein und die Arbeit im Home-Office ist einsam? Schlag Deinen Kommilitonen doch eine Video-Lerngruppe vor. So könnt ihr euch gegenseitig motivieren, euch austauschen, um Rat fragen und den Lernstoff gemeinsam durchgehen. Wichtig ist dabei nur, dass ihr euch auch darauf konzentriert und euch nicht gegenseitig ablenkt.
Um in den Phasen des Lernens bzw. der Bearbeitung Deiner Projekte ungestört zu sein, solltest Du alle Störfaktoren aus dem Zimmer entfernen oder ausschalten. Schließe Streamingdienste und Dein E-Mail-Programm, schalte den Fernseher und Dein Smartphone aus, teile allen Anwesenden mit, dass Du nicht „mal eben“ gestört werden willst! Gegenseitige Rücksicht heißt das Zauberwort. Hast Du ein eigenes Zimmer, kann auch ein „Bitte nicht stören“-Schild Abhilfe leisten. Lektion 3 hält anschließend eine Belohnung für Dich bereit.

Dritte Lektion: Belohnen und Pausen machen
Hast Du eine Weile konzentriert gearbeitet, ist Zeit für eine Pause! Zu viel lernen ist nämlich auch nicht gut. Mehr als 35 Stunden in der Woche schafft Dein Gehirn nicht. Schweifen Deine Gedanken oft ab, kann das ein Hilferuf Deines Gehirns nach einer Pause sein. Achte daher auf regelmäßige kleinere Pausen (5-10 Minuten) und eine längere Mittagspause, denn der Ausgleich in Form von Freizeit und Erholung ist wichtig, damit Du das Gelernte verarbeiten und anschließend wieder frisch durchstarten kannst. Genauso solltest Du das Trinken und Essen über den Tag hinweg nicht vergessen!
In Deinen Pausen darfst Du tun und lassen was Du möchtest. Belohne Dich mit Aktivitäten und Dingen, die Dir Spaß machen. Da Du aktuell den ganzen Tag zuhause bist, ist eine Sporteinheit, wie bspw. ein Spaziergang oder eine Runde Joggen, ein erholsamer Ausgleich, der Deinem Körper, Deinem Kopf, Deiner Gesundheit und letztlich auch Deiner Prüfungsleistung zugutekommt.
Du möchtest mehr zu diesem Thema erfahren? Lies unseren Beitrag Gesund durch die Lernphase – 7 einfache Tipps
Die einzige Regel bei alledem: Zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt machst Du Dich wieder an die Arbeit.
Weißt Du nicht wie Du Deine Zeiten am besten einteilen sollst, könntest Du Dich an den Unizeiten orientieren. Zwischen den Vorlesungen hast Du ja normalerweise auch ein paar Minuten frei und am Mittag eine größere Pause. Wir empfehlen Dir zudem alle Wochentage identisch aufzuteilen und Dich abends an einen festen „Feierabend“ zu halten, um ausreichend abzuschalten. Ein sinnvoller Tagesrhythmus führt Dich zurück in Deine Routine und hat einen positiven Effekt auf Deine Disziplin und Deine Produktivität.

SPECTRUM Tipp: Läuft ein Tag einmal nicht so gut, weil Deine Selbstmotivation einfach nicht in die Puschen kommt, ist das kein Weltuntergang. Nicht alle Tage können gleich gut laufen. Lass Dich davon nicht runterziehen und nutze es vor allem nicht als Ausrede, um Dich zu drücken, sondern starte voller Hoffnung in den neuen Tag.
Wir wünschen Dir viel Erfolg bei der Umsetzung Deiner Home-University. Meisterst Du diese Herausforderung, kannst Du stolz auf Deinen Ehrgeiz, Deine Belastbarkeit und Dein Durchhaltevermögen sein. Vielleicht lässt sich Deine persönliche Corona-Ausnahmesituation ja im Anschluss an Dein Studium als Praxisbeispiel für Deine Bewerbungen nutzen. Personaler – vor allem unsere – lieben es, wenn Du Dein Können mit Beispielen belegst! Wir bleiben auf jeden Fall an Deiner Seite und machen uns nun an Teil 3 unserer Corona-Beiträge. Erfahre darin wie Du Dein Studium in der Krise finanzierst.
Wir machen aus Talenten Experten.
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