Über den Boom von Pinterest – 7 Marketing- und SEO-Tipps für Unternehmen

Kunstprojekt mit Smartphone fuer Pinterest fotografiert

Ein typisches Merkmal des Menschen ist seine unbändige Neugier. Online-Plattformen wie Facebook, Instagram oder Twitter haben sich darauf perfekt spezialisiert. Mittlerweile kann man Stunden damit verbringen, auf virtuelle Schatzsuche zu gehen, Eindrücke zu sammeln und mit anderen Nutzern zu interagieren. Eine solche „Sammel-Plattform“, die durch Corona einen regelrechten Boom erfahren hat, ist Pinterest. Das Erfolgsrezept von Pinterest? Visuelle Snack-Content-Formate bzw. virtuelle Pinnwände mit kreativen Bildern und Videos, die zum Sammeln und Teilen einladen. Dadurch kann Pinterest für Unternehmen in Sachen Marketing und SEO wahre Wunder bewirken.

Suchmaschine, soziales Netzwerk und sozialer Marktplatz in einem

Es ist allgemein bekannt, dass der typische Internetnutzer von heute kurze und schnell erfassbare „Informationshäppchen“, auch bekannt als „Snack-Content-Formate“, bevorzugt, die vorwiegend bildlicher Natur sein sollten. Sämtliche derzeit beliebten Online-Plattformen – wie etwa Facebook, Instagram oder Twitter – wären ohne jene Snack-Content-Formate undenkbar. Die im Jahre 2010 gegründete Plattform Pinterest setzt dem Ganzen noch einen drauf, indem sie sich – ähnlich wie Instagram – fast ausschließlich auf visuelle Inhalte konzentriert. Doch während es bei Instagram schwerpunktmäßig um Brand Awareness geht, überzeugt Pinterest vielmehr durch seine Potenziale in Sachen Lead- und Traffic-Generierung. Das Funktionsprinzip von Pinterest ist schnell zu erklären: In Form von sogenannten „Pins“ lassen sich Bilder oder Videos mit kurzen Textbotschaften an virtuelle Boards bzw. Pinnwände heften, welche andere Nutzer nach Belieben „repinnen“, kommentieren und „liken“ können. Im Wesentlichen geht es also um das Sammeln und Teilen visueller Inhalte ohne große Worte. Und die häusliche Isolation vieler Menschen in der Corona-Pandemie hat Pinterests Erfolgsrezept bestätigt und der Plattform einen Wachstumsboom beschert. Pinterest-Statistiken zum ersten Quartalsbericht 2021 behaupten, dass das Portal mittlerweile monatlich von circa 478 Millionen Menschen genutzt werden würde.

Frau scrollt auf Smartphone durch social media sitzt auf Sofa

Pinterest wird sowohl zur Anregung als auch zur Entspannung genutzt. Es ist ein soziales Netzwerk, das ohne direkte Konversation auskommt und zugleich als „Suchmaschine für Kreative“ bezeichnet wird. Zu finden sind dort unter anderem Bastel- und DIY-Anleitungen, Infografiken, Mode- und Schmuckbilder, Rezepte sowie Vieles mehr, was den FOMO-Kreislauf des unersättlichen Nutzers fortwährend in Gang hält. Grundsätzlich ist der typische Pinterest-Nutzer weiblichetwa Zweidrittel aller Nutzer – und jung bzw. der Generation Z oder den Millenials zuzuordnen. Um die Aufmerksamkeit dieser potenziellen Kundschaft buhlen bereits zahlreiche Unternehmen mit diversen Anzeigen, „Shoppable Pins“ sowie Verlinkungen und vor allem mit in eigenen Content natürlich eingebetteten Brands. An dieser Stelle zeigt sich, dass Pinterest auch eine „Social-Commerce-Plattform“ ist. Schließlich führen die meisten Pins zu externen Blogs oder Firmen-Webseiten. Dies ist Absicht, denn Pinterest bietet bewusst Schnittstellen mit anderen Plattformen und Online-Auftritten an. Und bei monatlich über 15 Millionen deutschen Nutzern (Tendenz steigend) stellt Pinterest für Unternehmen ein interessantes Betätigungsfeld dar – sowohl in Sachen Online-Marketing als auch Suchmaschinenoptimierung.

7 Marketing- und SEO-Fragen und eine tückische „Filter Bubble“

Egal, ob für Privatpersonen oder Unternehmen, die Nutzung von Pinterest ist grundsätzlich kostenlos. Dennoch sollte jedem Nutzer bewusst sein, dass der Erfolg der Plattform von der Preisgabe eigener Daten und der jeweiligen Interaktivität abhängt. Hierbei ist es unabdingbar, dass Pinterest das Suchverhalten jedes Nutzers zielgenau auswerten darf – auch um diesen für Anzeigen bzw. Shoppable Pins empfänglicher zu machen. Dass es bei Pinterest auch darum geht, sich für den nächsten Einkauf inspirieren zu lassen, ist im Online-Auftritt von Pinterest Business freiheraus zu lesen. Unternehmen übernehmen diese Aufgabe gerne und können durch die richtige Verbindung von Bild und Sprache und unter Berücksichtigung der Pinterest-Trends für das Jahr 2021 reichweitenstarke und zielgruppenspezifische Anzeigen und Pins generieren.

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Ferner können sie mithilfe von Pinterest kostengünstig ihre Reichweite auch Pinterest-übergreifend optimieren, wenn sie unter anderem diese 7 Marketing- und SEO-Fragen beherzigen:

  1. Wurden die Account-Beschreibung, der Alternativtext und die Bild- bzw. Video-Beschreibung eindeutig, nützlich und mit relevanten Keywords und Tags ausgestattet und laden diese ggf. durch Fragen zur Interaktivität ein?
  2. Wurde das Profil in verschiedene Boards unterteilt und mit jeweils mindestens einem Pin versehen?
  3. Sind die Bilder und Videos in einem vertikalen Format und von hoher Qualität?
  4. Wurden bei der Content-Erstellung auch firmenspezifische Ereignisse und Insights berücksichtigt?
  5. Wurden sämtliche Beschreibungen und Kommentare mit „Dofollow-Links“ ausgestattet und wurden „Embed-Codes“ veröffentlichter Pins auf der eigenen Website eingebaut?
  6. Wurde der Pin-Etiquette Folge geleistet und genügend andere(n) Pins bzw. Nutzern, die mit den eigenen Inhalten interagieren, „gefolgt“ und mit „Likes“ und Kommentaren bedacht?
  7. Wurde das Profil für Suchmaschinen auf „sichtbar“ gesetzt und mit anderen Online-Auftritten verknüpft?

Ein Unternehmensprofil besitzt auf Pinterest einen Zugang zu den sogenannten „Pinterest Analytics“, wodurch sich zusätzlich noch Metriken über die Leistung einzelner Pins und die Interaktivität der Zielgruppe(n) einsehen lassen. Ferner ist auch eine Reihe von weiteren kostenpflichtigen Insight- und Targeting-Tools erwerbbar, die Unternehmen helfen, ihre Zielgruppen besser zu definieren, zu verstehen und auf diese einzugehen. Wer Pinterest nutzt, bewegt sich letztendlich – ähnlich wie auch bei Facebook – in einer selbst geschaffenen und sich kontinuierlich verstärkenden „Filter Bubble“. Nutzer können ihre eigene Filterblase nur durchbrechen, indem sie ein heterogeneres Suchverhalten an den Tag legen und sich auch gelegentlich an untypischen Pins versuchen. Doch beschäftigen sich tatsächlich nur die wenigsten Nutzer damit. Bei der Pinterest-Aktie wiederum stehen indessen die Zeichen klar auf Wachstum.

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