Bewerbungsprozess: Die 10 häufigsten Fragen

1. Wie lange dauert ein Bewerbungsprozess?

Schon bis zur ersten Rückmeldung müssen Bewerber sehr unterschiedlich lange warten: Von einem Tag bis hin zu 6 bis 8 Wochen ist alles möglich – je nachdem, wie schnell das Unternehmen die freie Stelle besetzen muss, um welches Einstiegslevel es sich handelt (Praktikum vs. Geschäftsführung) und wie viele Bewerbungen eingegangen sind. Normal sind etwa 3 bis 6 Wochen.

Der gesamte Bewerbungsprozess kann dementsprechend wenige Wochen oder aber mehrere Monate dauern. Bei kleinen Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern geht es tendenziell schneller als bei großen Unternehmen.

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2. Wieso dauert die Antwort auf eine Bewerbung so lange?

Mögliche Gründe sind:

Die Masse an eingegangenen Bewerbungen ist so groß, dass die Personalabteilung noch nicht alle gesichtet hat
Du hast es in die Auswahl geschafft, aber andere (passendere) Kandidaten werden gerade vor Dir interviewt
Deine Bewerbung ist aus technischen Gründen gar nicht erst beim Unternehmen eingetroffen (falsche Emailadresse, Spam-Ordner, o.ä.)
Es ist Urlaubszeit und die Prozesse in Unternehmen laufen etwas langsamer

3. Warum antworten Firmen nicht auf eine Bewerbung?

In seltenen Fällen kann der Grund für eine fehlende Rückmeldung die Technik sein. Womöglich ist eine E-Mail nicht versendet worden, das Bewerber-Management-System hat nicht richtig funktioniert oder aber die Personalabteilung hat Dich telefonisch nicht erreichen können.

Hast Du in letzter Zeit Anrufe einer unbekannten Nummer erhalten?

Nicht immer handelt es sich also um mutwilliges Verhalten seitens der Firmen. Im Falle von Absicht oder Desorganisation ist das „ghosten“ von Bewerben jedoch zweifelsfrei respektlos und absolut nicht wertschätzend. Dieses Phänomen tritt übrigens auch andersherum auf: Heutzutage melden sich auch viele Bewerber mitten im Bewerbungsprozess nicht mehr bei Unternehmen zurück.

4. Was bekommt man schneller: Absage oder Zusage?

Absagen treffen oft schneller ein als Zusagen. Das kann zum einen am Zeitpunkt der Bewerbung liegen. Ist die Stelle bereits länger ausgeschrieben und hat das Unternehmen mehrere Top-Kandidaten in der Endauswahl, stehen die Chancen für eine Berücksichtigung eher schlecht. Zum anderen kann es sein, dass Kandidaten für nicht bzw. weniger passend als andere Bewerber erachtet werden, wenn die Konkurrenz sehr hoch ist.

Das muss aber nicht immer so sein: Manche Unternehmen versenden auch erst Einladungen zu Gesprächen, bevor sie Bewerbern absagen, die womöglich doch noch in Frage kommen könnten.

5. Warum keine Begründung bei einer Absage?

Rechtlich sind Unternehmen nicht dazu verpflichtet, eine Absage zu begründen. Das liegt an den strikten Regelungen des AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz), bei dessen Verstoß Firmen mit Schadenersatzforderungen zu rechnen haben. Sie verzichten also lieber auf detaillierte Auskünfte und nutzen stattdessen neutrale Standardformulierungen für eine Ablehnung – auch wenn viele Firmen den Bewerbern gerne mehr Informationen geben würden.

6. Bedeutet keine Antwort eine Absage?

Keine Antwort zu erhalten, bedeutet nicht gleich eine Absage. Je länger die Funkstille allerdings anhält, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich niemand mehr meldet. Scheue Dich nicht, in einem solchen Fall nachzuhaken. Die Gründe für eine fehlende Rückmeldung können vielfältig sein. Nach etwa 10 Tagen Wartezeit ist es absolut legitim, nachzufragen.

7. Wie fragt man nach dem Stand der Bewerbung?

Egal ob nach dem Abschicken Deiner Bewerbung oder nach einem Vorstellungsgespräch: Bei der Personalabteilung nachzuhaken, kann Überwindung kosten. Als Faustregel gilt: Warte 10 Tage, erkundige Dich telefonisch, verzichte auf Vorwürfe und bekunde noch einmal Dein Interesse. Ausführliche Informationen findest Du in unserem Beitrag Nachhaken: Darauf solltest Du achten.

Junge Frau im Park Blickt froehlich auf Smartphone sucht nach Fragen zum Bewerbungsprozess

8. Zu welcher Uhrzeit rufen Personaler an?

Personaler werden Dich in der Regel während der Geschäftszeiten des Unternehmens anrufen. Am wahrscheinlichsten ist also das Zeitfenster zwischen 8 Uhr morgens und 17 Uhr abends. Ist aus Deinen Bewerbungsunterlagen ersichtlich, dass Du momentan angestellt bist, könnten sie Dich nach der üblichen Arbeitszeit anzurufen.

SPECTRUM Tipp: Gehe nicht unüberlegt ans Telefon, wenn Du gerade im Büro sitzt und Dein derzeitiger Arbeitgeber nichts von Deiner Jobsuche weiß. Rufe stattdessen in der Mittagspause oder nach der Arbeit zurück.

9. Woher weiß man, dass ein Vorstellungsgespräch gut gelaufen ist?

Achte auf diese 5 Anzeichen bei Deinem Gesprächspartner, um abzuschätzen, ob Dein Vorstellungsgespräch positiv verlaufen ist:

Verwendete Formulierungen
Körpersprache
Atmosphäre
Angesprochene Themen
Gesprächsdauer

Weitere Details in unserem Beitrag 5 Anzeichen für ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch

10. Wie viele Vorstellungsgespräche sind normal?

Zu viele Gesprächsrunden sind nervig und zeitaufwendig. Trotzdem sind in großen Unternehmen heutzutage immer noch bis zu 3 Bewerbungsgespräche mit 4 Gesprächspartnern und einem zusätzlichen Assessment-Center, Persönlichkeitstest oder ähnlichem normal. Ob Du diese Art aufwendiger Bewerbungsprozesse durchlaufen möchtest, bleibt Dir überlassen. Viel kleine und mittelständische Unternehmen haben ihre Prozesse mittlerweile verschlankt und auf die Bedürfnisse des Bewerbermarkts angepasst.

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