Professionelles Feedback geben ist leichter gesagt als getan. Wie kann ich meinen Kollegen mitteilen, was sie verbessern können, ohne dass sich diese angegriffen fühlen oder mein Feedback falsch interpretieren? Keine leichte Aufgabe im Arbeitskontext. Wir geben 7 Tipps, wie die Qualität des eigenen Feedbacks auf der Arbeit verbessert werden kann.
Warum Feedback im Arbeitsleben wichtig ist
Feedback stellt eine wichtige Kommunikationstechnik dar. Es dient dazu, Verbesserungen und Entwicklung anzutreiben. Dies gilt für die Arbeit sowie für das Privatleben.
Die „vier Seiten einer Nachricht“ stellen ein Modell dar, welches beim Feedback geben eine wichtige Rolle spielt. Denn die eigene Nachricht kommt beim Gegenüber nicht immer so an, wie sie eigentlich gedacht war.
Im Arbeitsleben kann eine Person, die konstruktives Feedback erhält, davon profitieren, indem sie sich weiterentwickelt und dadurch kompetenter wird. Konstruktives Feedback führt in der Regel zu einer verbesserten Entscheidungsfindung und Zusammenarbeit, sowie zu einer höheren Produktivität und Leistung. Davon profitiert nicht nur der Einzelne, sondern auch das Team.
Im Folgenden zeigen wir 7 Tipps auf, wie das eigene Feedback konstruktiver gestaltet werden kann:
1. Den Fokus auf das Problem richten
Konstruktives Feedback sollte den Fokus immer auf das Problem der Situation richten, nicht auf die Person, welche dieses verursacht. Dadurch kann ein persönlicher Angriff vermieden werden und es wird aufgezeigt, wo das Problem wirklich liegt.
2. Nett und ehrlich sein, Feedback ist subjektiv
Jedes Individuum hat eine selektive Wahrnehmung und interpretiert das Verhalten anderer ganz individuell. Dies basiert auf unseren Erfahrungen, Erwartungen und unserem Wissen. Genau das sollte mit dem gegebenen Feedback auch deutlich werden. Dafür können sogenannte Ich-Botschaften herangezogen werden.
Außerdem ist es wichtig, ehrlich zu sein und zu sagen, was man wirklich denkt. Andernfalls ist das Feedback wertlos und nicht konstruktiv. Dennoch sollte man sein Feedback nett formulieren und auf weitere Signale achten, die man sendet.
Gestik, Mimik und auch Lautstärke beeinflussen das Gesagte massiv.
3. Feedback-Sandwich vermeiden
Bei einem Feedback-Sandwich wird eine negative Aussage zwischen zwei positiven Aussagen versteckt, um die Härte des Gesagten abzumildern. Entgegen der allgemeinen Meinung ist dies jedoch eine unwirksame Technik. Sie führt oft dazu, dass sich der Empfänger ausschließlich auf seine Anerkennung konzentriert und die konstruktive Kritik in der Masse an Aussagen untergeht oder vergessen wird.
4. Zeitpunkt und Intensität beachten
Wenn man selbst von einem Problem betroffen ist, kann die Reaktion darauf schnell emotional werden. In einem solchen Moment sollte man kein Feedback an andere geben, da dieses nicht konstruktiv wäre und von vielen Faktoren beeinflusst wird.
Der Zeitpunkt und die Intensität des Feedbacks müssen also mit Bedacht gewählt werden. Sich zuvor selbst mit dem Problem zu beschäftigen und dieses zu relativieren, ist wichtig. Sofern alle Faktoren bedacht sind, kann der richtige Zeitpunkt gewählt werden, an welchem das Feedback an die betroffene Person weitergegeben wird.
5. Freiraum für Antworten geben
Gutes Feedback funktioniert am besten in beide Richtungen. Der Empfänger wird sich beruhigt fühlen, wenn er weiß, dass auch die Gegenseite offen für Feedback ist. Nachzufragen, was er oder sie über das angesprochene Thema denkt, ist somit äußerst hilfreich. Im nächsten Schritt kann zusammen nach einer passenden Lösung gesucht werden.
6. Eine Alternative oder Lösung vorschlagen
Nachdem die Person die Möglichkeit hatte zu antworten und auf das Feedback zu reagieren, kann mit der Lösungsfindung begonnen werden. Dabei können konkrete Beispiele für die nächsten Schritte vorgeschlagen werden, welche zur Lösung des Problems beitragen können.
Auch hier sollte man ruhig, nett, ehrlich und respektvoll miteinander umgehen. So fühlen sich beide Seiten gehört und verstanden.
7. Eine Zusammenfassung des Feedbacks geben
Zum Abschluss einer erfolgreichen Feedbackrunde gehört auch eine kurze Zusammenfassung der Diskussion, um sicherzustellen, dass die Botschaft richtig verstanden wurde.
Um weitere Unklarheiten zu beseitigen, kann man sich auf eine zukünftig ehrliche und offene Feedbackkultur einigen. So können alle Beteiligten vom Feedback profitieren.
Fazit
Gutes Feedback benötigt viel Vorbereitung, Feingefühl und Bedacht, wenn es richtig ankommen soll.
Man sollte nett, ehrlich und respektvoll mit seinem Gegenüber umgehen. Wird dies beachtet, kann durch gutes Feedback Verbesserung und Entwicklung angetrieben werden.
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