Mitarbeiterbindung: Der Fachkräftemangel macht sie wichtiger, die Ansprüche und Möglichkeiten im Jahr 2022 machen sie schwerer als jemals zuvor. Employer Branding nach innen und außen muss daher neu gedacht werden. Besonders Firmen-Events sind heutzutage vielversprechend, wenn es darum geht, den internen Zusammenhalt einer Belegschaft zu stärken und gleichzeitig attraktiv auf neue Talente zu wirken. Dabei sollte es vor allem darum gehen, den Mitarbeitern überzeugende Fluchtmöglichkeiten aus dem Alltag zu bieten. Doch die Fallhöhe ist groß. Was können Arbeitgeber tun, wenn ihre Events bei den Beschäftigten auf Ablehnung stoßen? In 6 Schritten wird aus einem Pflicht-Event ein attraktives Event.
Events: Kreative Wege, Botschaften an die Mitarbeiter zu transportieren
In der Arbeitswelt gibt es die verschiedensten Veranstaltungstypen: Vom B2B-, über B2C-, bis hin zum B2P- (Business to People) Format – jedes dieser Events hat sein eigenes Zielpublikum und seine eigene Zielsetzung. In Zeiten des Fachkräftemangels sollten jedoch im Sinne eines optimierten Employer Brandings nach innen und außen insbesondere Mitarbeiter-Events nicht vernachlässigt werden. Dabei ist grundsätzlich jede Firmen-Zusammenkunft, die außerhalb der regulären Arbeitsstruktur stattfindet, bereits als ein Event zu begreifen – sei es live oder virtuell. Doch nicht jede Zusammenkunft ist beim Arbeitnehmer gleichermaßen beliebt. Firmen-Events sollten stets die Stärkung der Motivation und des Zugehörigkeitsgefühls ihrer Beschäftigten in den Mittelpunkt stellen. Die Außenwerbung oder die Vermittlung von Expertenwissen spielen eine eher beiläufige Rolle. Firmen-Events werden am wohlwollendsten begrüßt, wenn sie in der vorgeschriebenen Arbeitszeit stattfinden. Ein Event, das hingegen die Freizeit der Arbeitnehmer in Anspruch nimmt, droht viel eher zu floppen, wenn es diesen keinen eindeutig erkennbaren Mehrwert verspricht.

Events sind kreative Wege, um Botschaften an die eigenen Mitarbeiter zu transportieren. Mit einem speziellen Firmen-Ereignis bringt ein Unternehmen seiner Belegschaft Wertschätzung entgegen und zeigt, dass es produktiv auf deren Bedürfnisse und Wachstumspotenziale eingehen möchte. Ganz nebenbei sind Events die wohl effektivste Methode, um bei Mitarbeitern – und potenziellen neuen Talenten – einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Schließlich sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Von Barcamps, Escape Rooms, Hüttengaudis oder einer Schnitzeljagd, über Graffiti-, Koch- und Segel-Kurse oder musikalische Teambuildings bis hin zu virtuellen Formaten wie gemeinsamem Online-Gaming oder Online-Tasting. Damit jedoch aus einem betrieblichen Pflicht-Event ein für Mitarbeiter wirklich attraktives Ereignis wird, sind folgende 6 Schritte zu befolgen:
- Umfragen: Die Mitarbeiter müssen zuallererst befragt werden, worauf sie Lust haben, wodurch sich zwangsläufig das Commitment zum vorgeschlagenen Event erhöht.
- Roter Faden: Jede Zusammenkunft sollte eine klare Struktur und einen Zweck haben, ohne jedoch den Raum für freie Gestaltungsoptionen zu sehr einzuschränken.
- Kulturadäquanz: Das Event sollte sich im authentischen Einklang mit der Firmenkultur befinden und diese, wo immer möglich, mit aufgreifen.
- Einzigartigkeit: Die Veranstaltung sollte sich deutlich von den gängigen Alltagserfahrungen abheben.
- Belegschaftsdenken: Das Ereignis sollte sich weder an einzelne Abteilungen richten noch individuelle Aktionen in den Fokus nehmen und stattdessen dafür Sorge tragen, Beziehungen abteilungsübergreifend zu vertiefen.
- Aufwandsreduktion: Der Fahrtweg, die Kosten und der Vorbereitungsaufwand sind für alle Teilnehmenden möglichst gering zu halten.
Mithilfe dieser 6 Schritte lässt sich die intrinsische Motivation der meisten eingeladenen Mitarbeiter wirksam erhöhen. Wichtig ist, dass sämtliche Firmen-Events vor allem Spaß machen und den Teilnehmenden überzeugende Fluchtmöglichkeiten aus dem Alltag bieten. Diese sprechen idealerweise möglichst viele Sinne an.

Geheimtipp: Neugier schüren und multisensuale Fluchtmöglichkeiten vom Alltag bieten
Stehen die Lokalität und der Termin für ein neues Event erst einmal fest, gilt es vor allen Dingen, die Neugier der Teilnehmenden zu schüren. Hierfür kann es sich lohnen, bei der Event-Ankündigung zunächst nur die wichtigsten Key Facts zu nennen, während der exakte Inhalt der Veranstaltung, sofern angemessen, möglichst lange eine Überraschung bleibt. Wenn das Firmen-Event schlussendlich stattfindet, sollten Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer aus ihren gewohnten Alltagsstrukturen entführen, indem sie diese beispielsweise mit besonders spannenden Challenges oder Simulationen konfrontieren. So können sich Führungskräfte und Mitarbeiter einmal in völlig neuen Kontexten erleben, sich dadurch besser kennenlernen und ggf. neue Potenziale an sich entdecken. An dieser Stelle ist jedoch nicht zu unterschätzen, welche hohe Bedeutung die Einbeziehung möglichst vieler menschlicher Sinnesempfindungen hat. Ferner machen ebenso die richtige Verköstigung und ein hoher Spaßfaktor aus einem Pflicht-Event schnell ein gelungenes Event, so auch eine Studie von Vogelsänger Studios. Damit sich die Teilnehmenden an ein Ereignis gerne erinnern, kann man diesen idealerweise noch ein – auf sie abgestimmtes, markantes und nützliches – Giveaway mitgeben. Überdies bleibt ein tolles Ereignis vor allem dann im Gedächtnis, wenn im Vorfeld einige Kollegen damit beauftragt wurden, bei der Durchführung fleißig Fotos zu schießen.
Firmenkulturen verändern sich zwangsläufig, ob beabsichtigt oder nicht. Doch sind diese Veränderungen stets organisch, da sie durch entsprechendes Employee Engagement angestoßen werden. Es ist daher unabdingbar, Unternehmenskulturen neu zu denken: Eine anpassungsfähige, moderne Firmenkultur kann nicht auf qualitativ hochwertige Firmen-Events verzichten. Die Qualität eines Events wird jedoch stets auch dadurch bestimmt, welche menschlichen Sinne dieses auf welche Weise anzusprechen vermag. Viele starke positive Sinneseindrücke sorgen schließlich für die besten Erinnerungen. Um solche Eindrücke zu vermitteln, sollten Arbeitgeber keine Kosten scheuen – wenngleich Firmen-Events durchaus steuerliche Vorteile haben. Bei einem Firmen-Event lassen sich Kosten bis zu einem bestimmten Freibetrag – einem Brutto-Betrag (Kosten einschließlich Umsatzsteuer) von 110 Euro pro Teilnehmer (Stand: März 2022) – als Betriebsausgabe absetzen. Unter Umständen ist also bei der nächsten Firmen-Fete sogar noch genügend Geld vorhanden, um das Fotografieren auf eine Foto-Box outzusourcen.
Wir machen aus Talenten Experten!
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