Jeder kennt sie, sehr viele benutzen sie und mindestens genauso viele hassen sie: Anglizismen. Anglizismen sind Worte und Begriffe aus der englischen Sprache, die mehr oder weniger direkt in den Sprachschatz einer anderen Sprache eingeflossen sind. Dies geschieht, weil ein englischer Begriff einen bestimmten Sachverhalt oft mit weniger Worten und damit vermeintlich besser beschreiben kann oder weil es auf Englisch einfach cooler klingt. Coffee to go ist beispielsweise ganze 8 Zeichen kürzer als „Kaffee zum Mitnehmen“ und Facility Manager klingt doch viel anmutiger als „Hausmeister“, oder?
Wir Deutschen sind besondere Experten in Sachen Anglizismen. Wir übernehmen nicht einfach nur englische Begriffe in unsere eigene Sprache, nein, wir nutzen sie oft auch in einem völlig anderen Zusammenhang. Das ist nicht weiter schlimm so lange Du Dich im deutschsprachigen Raum aufhältst. Im englischsprachigen Ausland, zum Beispiel während eines Auslandssemesters oder im beruflichen Kontakt mit englischen Muttersprachlern solltest Du einige deutsche Anglizismen aber meiden, wenn Du auf unangenehme Missverständnisse und fragende Gesichter verzichten möchtest.
Anglizismen mit anderer Bedeutung
In diesem Beitrag zeigen wir Dir die Top 7 Anglizismen, die im deutschen Sprachgebrauch eine völlig andere Bedeutung haben als im Englischen.
1. „Handy“
Das Handy hat in der englischen Sprache nichts mit einem Mobiltelefon zu tun. Handy ist ein Adjektiv und bedeutet so viel wie „praktisch“ oder „handlich“. Das Mobiltelefon wird im englischen Sprachraum mit „Mobilephone“ (kurz: „Mobile“) oder im amerikanischen Raum häufiger mit „Cellphone“ (kurz: „Cell“) übersetzt.
2. „Beamer“
„Beam me up, Scotty!“ heißt der immer wieder zitierte Satz aus der Fernsehserie Star Trek (Nerdwissen: Der Kultsatz wurde so nie gesagt). In der Serie folgt auf diesen Satz ein heller Lichtstrahl, der Passagiere vom Raumschiff auf nahe Planeten teleportiert (bzw. beamt). Vermutlich liegt hier der Ursprung des Begriffs Beamer, der in Deutschland einen Overhead-Projektor beschreibt. Dieser teleportiert zwar keine Personen, aber der Lichtstrahl eines Beamers erinnert doch stark an das Gerät aus der TV- Serie. Englische Muttersprachler können mit dem Begriff „Beamer“ wenig anfangen. Im Englischen nennt man das gemeinte Gerät schlicht „Projector“.
3. „Home-Office”
Das Arbeiten von Zuhause aus wird in Deutschland mit dem Begriff Home-Office betitelt. In englischsprachigen Ländern sorgt diese Bezeichnung eher für Verwirrung, denn das Home Office ist dort das Innenministerium. Wenn man von Zuhause aus arbeitet, sagt man dort einfach „working from home“.
4. „Puplic Viewing“
Während wir in Deutschland damit ein Sportevent auf Großbildleinwänden, das auf öffentlichen Plätzen übertragen wird, meinen, beschreibt der Begriff in englischsprachigen Ländern entweder den Tag der offenen Tür oder die Aufbahrung eines Toten im offenen Sarg bei einer Beerdigung …
5. „Showmaster“
Bekannte Moderatoren wie Thomas Gottschalk, Günther Jauch oder Jan Böhmermann werden in Deutschland oft als Showmaster bezeichnet. In den USA oder in Großbritannien gibt es diesen Begriff nicht. Der Moderator einer TV-Show heißt hier einfach „Host“.
6. „Streetworker“
Als Streetworker werden in Deutschland Sozialarbeiter bezeichnet, die vornehmlich mit Menschen arbeiten, die auf der Straße leben. Im Englischen gibt es diese Bezeichnung in diesem Zusammenhang nicht. Hier würde man einen Streetworker eher mit einer Person assoziieren, die der Prostitution nachgeht.
7. „Oldtimer“
Die Aufgabe lautet: Finde den Oldtimer im Bild.
In Deutschland zeigen die meisten jetzt auf das klassische Automobil. Im englischen Sprachraum kennt man den Begriff Oldtimer zwar auch, hier zeigen die meisten nun aber eher auf den älteren Herren, der das Auto fährt.
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