Absage auf Deine Bewerbung: Es liegt nicht unbedingt an Dir

Absage auf deine Bewerbung: Hängehefter mit der Aufschrift "Absage"

Enttäuschend und frustrierend ist eine Absage auf Deine Bewerbung im ersten Moment immer – ganz egal, ob es sich um die allererste oder die zehnte Absage handelt, die Du auf eine Bewerbung erhältst. Die Welt geht davon jedoch nicht unter. Wichtig ist, den Absagegrund zu reflektieren, auch wenn dieser aus dem erhaltenen Schreiben oder Telefonanruf zunächst nicht eindeutig hervorgeht. Wir erklären, warum Absagen meist nichtssagend formuliert sind und wie Du sie dennoch nutzt, um motiviert weiterzumachen.

Warum eine Absage auf Deine Bewerbung ohne Angabe von Gründen versendet wird

Leider sind die meisten Absagen sehr neutral und juristisch formuliert. In den immer gleichen Standardsätzen den tatsächlichen Grund für eine Abfuhr zu erkennen, ist fast unmöglich. Das nervt, denn als Bewerbender möchte man doch wissen, woran es lag. Aber auch nachfragen bringt hier meist nicht viel, denn aus Sicht der Unternehmen macht das Schweigen um die Absagegründe durchaus Sinn. Sie möchten sich nicht angreifbar machen. So haben sie bspw. …

  • … Angst vor juristischen Folgen wegen Diskriminierung (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz).
  • … viele qualifizierte Bewerbungen erhalten.
  • … Jobs ausgeschrieben, um den Außenauftritt zu wahren, obwohl Einstellungsstopp herrscht.
  • … eine Ausschreibungspflicht, obwohl sie die Stelle schon intern besetzt haben.
  • … nicht die Ressourcen, um jede Absage individuell zu begründen.
  • …. keine Lust auf Diskussionen mit Kandidaten.
  • … das Sympathiegefühl vermisst.

Ungleichheits-Symbol wird in die Luft gehalten

Wie Du Absagen nicht persönlich nimmst

Eine Absage kann viele unterschiedliche Emotionen auslösen. Enttäuschung, Entmutigung oder Verzweiflung erschweren es, mit positiver Energie an neue Bewerbungsschreiben heranzugehen. Allerdings ist es ganz normal, dass nicht jede Bewerbung mit einer Zusage endet. Es ist ein bisschen wie mit dem Schluss machen, jedoch trifft der berühmte Satz „Es liegt nicht an Dir“ beim Thema Bewerbung vermutlich öfter zu als bei Beziehungen.

Die Gründe für Absagen sind sehr vielfältig. Und auch wenn es bitter klingt: Ein Großteil hat mit Deiner Person überhaupt nichts zu tun. Wieso solltest Du die Absage also persönlich nehmen und Selbstzweifel entwickeln? Tendierst Du schnell dazu es doch zu tun, lohnt es sich, die Sachlage im Nachhinein ganz systematisch zu analysieren. Nur so kannst Du aus eigenen Fehlern lernen und es beim nächsten Mal besser machen.

1. Unterlagen noch einmal kritisch prüfen

Kann es sein, dass Deine Bewerbungsunterlagen noch nicht ganz perfekt sind? Sicher hast Du Dir bei der Erstellung viel Mühe gegeben, doch es kann ja nicht schaden noch einmal einen Blick darauf zu werfen – besonders wenn immer mehr Absagen eintrudeln. Hier eine kurze Checkliste:

  • Wie genau passen die Texte in Deinem Anschreiben und Lebenslauf (Tätigkeitsbeschreibungen) mit den in der Stellenanzeige geforderten Qualifikationen zusammen?
  • Hast Du Deine Texte individuell auf das Unternehmen und die Stelle angepasst oder strotzen sie nur so vor Standardformulierungen?
  • Wurde die Angabe einer Gehaltsvorstellung verlangt und Du hast sie vergessen oder zu hoch bzw. zu niedrig angesetzt?
  • Sind Rechtschreib- oder Grammatikfehler zu finden?
  • Stimmen alle Daten im Lebenslauf, ist dieser übersichtlich und ohne unerklärte Lücken?
  • Sind alle relevanten Zeugnisse und sonstigen Anhänge vorhanden und stimmt die Reihenfolge?
  • Ist Deine Begeisterung und Motivation für die Stelle ersichtlich genug?

Noch mehr Tipps gefällig? Auf unserem Blog findest Du viele weitere Beiträge für die Bewerbungsphase

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2. Starke Konkurrenz in Erwägung ziehen

Anders als bei den Bewerbungsunterlagen kannst Du in diesem Punkt nicht viel beeinflussen. Das Bewusstsein darüber, dass es nicht an Deiner Person gelegen haben könnte, sondern vielleicht daran, dass ein anderer Bewerber ein Programm etwas besser beherrscht, eine Sprache ein wenig flüssiger spricht oder ein bisschen mehr Berufserfahrung hat, kann Dir für Deine weitere Motivation jedoch sehr helfen. Vielleicht hat das Unternehmen auch einfach zu viele Bewerbungen für diesen Job erhalten und Deine Unterlagen sind leider untergegangen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass ein anderer nur knapp die Nase vorn hatte. Diese Theorie könnte vor allem dann zutreffen, wenn die Absage lange auf sich warten lassen hat.

Oft weißt Du natürlich nicht, mit wem Du konkurrierst und was die anderen Kandidaten vorweisen können. Was haben sie, was Du nicht hast? Davon auszugehen, dass die Konkurrenz zu 100% auf die ausgeschriebene Stelle passt, wäre aber Blödsinn. In Stellenanzeigen werden heutzutage die absoluten Wunsch-Mitarbeiter beschrieben. Du musst den Anforderungen keinesfalls zu 100% entsprechen, sondern „nur“ ein Prozent mehr als die Konkurrenz. Ganz schön schwierig, wenn diese Zahl eine Dunkelziffer ist, oder? Da hilft nur das eigene Potential erkennen, wissbegierig sein, dazulernen, nicht aufgeben und sich anstrengen. Mit jeder Bewerbung wirst Du Erfahrung sammeln und besser werden, sodass Du irgendwann die eine Person sein wirst, die ein Quäntchen mehr überzeugt als der Rest.

3. Gesundes Selbstbewusstsein an den Tag legen

Weder zu wenig noch zu viel Selbstbewusstsein bringen Dich im Berufsleben nachhaltig voran. Wer sich dauernd unterschätzt und sich selbst zu wenig zutraut, wird wenig wahrgenommen und nur langsam vorankommen. Gleichermaßen wird auch übertriebenes Selbstbewusstsein auf Dauer ein Hindernis sein. Wer sich ständig als der König der Welt verkauft und angeblich alles kann, wird früher oder später auf die Nase fallen, denn das Umfeld wird diese Luftblase durchschauen. Im Extremfall hat dies bspw. eine Kündigung in der Probezeit zur Folge. Verkaufe Dich also sowohl in Deinen Bewerbungsunterlagen als auch im Vorstellungsgespräch realistisch, d.h. mache Dich weder zu klein noch zu groß. Dann wird ganz sicher auch irgendwann eine Zusage kommen!

Junge Bewerberin freut sich ueber die schriftliche Zusage fuer ihren Traumjob

Sollte dennoch eine Absage die nächste jagen, solltest Du prüfen, ob Deine Wunschposition oder -branche für Dich aktuell überhaupt erreichbar ist. Hast Du wirklich schon alle Fähigkeiten oder musst Du sie Dir erst noch aneignen? Kommst Du vielleicht über einen alternativen Weg – wie z.B. unser Traineeprogramm – einfacher zum Ziel?

Warum Du die Hoffnung nicht aufgeben solltest

Wird Dir im Zuge der Absage angeboten, Dich in den Bewerberpool aufzunehmen, solltest Du diese Möglichkeit unbedingt annehmen. Falls nicht, kannst Du Dich mit einer freundlichen Antwort für die Benachrichtigung bedanken und erwähnen, dass Deine Daten gerne gespeichert werden dürfen. So bleibst Du positiv im Gedächtnis. Vielleicht muss schon bald eine andere Stelle besetzt werden, auf die Dein Profil passt. Zudem kommt es durchaus vor, dass eingestellte Kandidaten sich in der Probezeit als Flop erweisen. Arbeitgeber sichten in diesen Fällen meist noch einmal die eingegangenen Bewerbungen bevor sie den Job neu ausschreiben.

Zwar solltest Du Dich darauf nicht verlassen, doch zweite Chancen werden öfter vergeben als Du denkst. Und selbst wenn Dich dieses Unternehmen nicht will, dann war es eben noch nicht das richtige. Ein anderer Arbeitgeber wird Dich wollen. Verliere bloß Dein Durchhaltevermögen und Deine Selbstmotivation nicht. Besonders letzteres ist entscheidend für Dein Auftreten. Personaler lesen zwischen den Zeilen und erkennen Demotivation sofort.

Versuche also bei jeder Bewerbung für das Unternehmen und die offene Stelle zu brennen, indem Du eine positive innere Haltung einnimmst. Dabei können Dir Außenstehende genauso helfen wie ein bisschen Ablenkung. Am Tag einer Absage darfst Du den Bewerbungskram auch einfach mal liegen lassen. Komm runter und mach Dich am nächsten Tag mit neuem Tatendrang ans Werk. Wo eine Tür sich schließt, öffnet sich eine andere.

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Mach’s nicht gewöhnlich. Mach’s anders.
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